Sea Lynx vor französischem Flottentanker "Somme" und portugiesischer Fregatte "Bartolomeu Dias". Foto: Michael Nitz

Sea Lynx vor französischem Flottentanker "Somme" und portugiesischer Fregatte "Bartolomeu Dias". Foto: Michael Nitz

Ostsee: Deutscher Hubschrauber beschossen?

Ein Hubschrauber der Deutschen Marine wurde mutmaßlich von der Besatzung eines russischen Schiffes mit Signalmunition beschossen. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte den Vorfall am Rande eines Nato-Treffens gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Brüssel kurz erwähnt. Details nannte sie allerdings nicht. Signalmunition wird üblicherweise nur in Notsituationen verschossen. Nach dpa-Informationen ereignete sich der Zwischenfall bereits in der vergangenen Woche, als der Hubschrauber zur Aufklärung in der Ostsee unterwegs gewesen sei.

Baerbock hatte darauf verwiesen, dass in der Ostsee immer wieder Schiffe unterwegs sind, die an der Umgehung von Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beteiligt sind. Die Außenministerin kündigte an, die Überwachung von Pipelines und Datenkabeln in der Ostsee zu verstärken.

Der Grund sei die Zunahme von hybriden Bedrohungen und Angriffen, die von Russland und seinen Unterstützern aber auch von China ausgingen. Dazu gehören unter anderem das Zerstören von Kabeln, das Stören des globalen Positionsbestimmungssystems GPS und jetzt auch der Vorfall mit dem deutschen Bundeswehr-Hubschrauber und dem russischen Schiff.
Das Verteidigungsministerium (BMVg) hat sich bisher nicht zu dem konkreten Fall geäußert. Regelverstöße auf See oder im Luftraum kämen immer mal wieder vor. Und dann gehe es darum, dass die Marine oder die Luftwaffe entsprechend besonnen reagierten und deeskalierend wirkten, so ein Sprecher des BMVg auf eine Frage in der Berliner Regierungspressekonferenz.

kdk, Tagesspiegel

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