In Hamburg ist die Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft beheimatet, Foto: SMM/Michael Zapf

In Hamburg ist die Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft beheimatet, Foto: SMM/Michael Zapf

Reedereien und Werften setzen auf KI und Effizienz

Die größten Sorgen sind Fachkräftemangel, Energie und Bürokratie

Laut dem aktuellen SMM Maritime Industry Report (MIR) planen Reedereien und Werften weltweit umfangreiche Investitionen in Effizienz, KI und Flottenmodernisierung. Ein Jahr vor der Weltleitmesse SMM in Hamburg zeigt sich die Branche zuversichtlich und investitionsfreudig, denn 48 % der Reedereien planen bis 2026 neue Schiffsbestellungen – ein Rekordwert. 

Was bewegt die maritime Branche? Wo sehen Reedereien, Werften und Zulieferunternehmen Chancen – und wo Herausforderungen?

Diese Fragen hat die Hamburg Messe und Congress (HMC) gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen mindline zum fünften Mal untersucht. Der SMM Maritime Industry Report 2025 bildet im Zwei-Jahres-Rhythmus die Erwartungen der Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer zur Entwicklung von Schifffahrt und Schiffbau ab.

„Die Wachstumsdynamik der Branche ist ungebrochen – das ist ein starkes Signal in bewegten Zeiten“, sagt Claus Ulrich Selbach, Vice President Exhibitions Maritime & Energy bei der HMC. Mit 50,5 Punkten erreicht der Maritime Industry Score – er misst die Differenz zwischen positiven und negativen Markterwartungen – einen deutlich positiven Wert (Skala: –100 bis +100). Trotz eines leichten Rückgangs gegenüber 2023 bleibt das Gesamtniveau hoch.

 

Erstmals zeigt die Studie, welche Herausforderungen Unternehmen am meisten beschäftigen. Ganz oben: Fachkräftemangel, hohe Energiekosten und zunehmende regulatorische Anforderungen. „Diese Themen greift die SMM 2026 gezielt auf“, sagt Christoph Lücke, Direktor SMM. Der Maritime Career Market bringt Talente und Unternehmen zusammen. Zahlreiche Aussteller präsentieren Lösungen zur Effizienzsteigerung und Energieeinsparung. Klassifikationsgesellschaften und Softwareanbieter unterstützen dabei, gesetzliche Umwelt- und Klimavorgaben wirtschaftlich und praxisnah umzusetzen. Nachhaltigkeit bleibt ein Top-Thema. Sechs von zehn Befragten erwarten steigenden Druck, ihre Flotten energieeffizient zu modernisieren. Besonders gefragt sind datengetriebene Lösungen – ihre Relevanz ist gegenüber der letzten Befragung um 13 Prozentpunkte gestiegen. Auch Künstliche Intelligenz gewinnt an Bedeutung und wird auf der SMM 2026 erneut ein zentrales Thema. Gleichzeitig planen Unternehmen umfangreiche Investitionen in neue Hardware: 48 Prozent der Reedereien wollen bis 2026 „wahrscheinlich“ oder „sehr wahrscheinlich“ neue Schiffe ordern – ein neuer Höchstwert im MIR

SMM 2026: Plattform für Innovation und Kooperation

SMM-Direktor Christoph Lücke sieht darin die perfekte Basis für die kommende Weltleitmesse in Hamburg: „Die SMM 2026 versammelt die weltweiten Qualitätsführer der maritimen Industrie. Sie ist nicht nur Marktplatz für technologische Innovationen, sondern auch Plattform für Kooperation und Wissensaustausch, die die Branche entscheidend voranbringt.“

Die Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft findet vom 1. bis 4. September 2026 in Hamburg statt. Über 2.200 ausstellende Unternehmen und rund 48.000 Teilnehmende aus mehr als 100 Ländern werden erwartet. Die SMM deckt auf rund 90.000 m² in zwölf Hallen die komplette Wertschöpfungskette der Branche ab, bringt Führungskräfte aus aller Welt zusammen und ist die wichtigste Plattform für Innovationen und neueste Technologien im maritimen Sektor.

Unter dem Leitmotiv „SMM – driving the maritime transition“ stehen vom 01.-04. September 2026 die maritime Energiewende und die digitale Transformation im Fokus. Ein attraktives Konferenzprogramm auf offenen Bühnen – kostenfrei zugänglich – sowie vielfältige Networking-Angebote flankieren die Messe.

Der SMM Maritime Industry Report ist ein zentrales Stimmungsbarometer der globalen maritimen Wirtschaft. Die Befragung unter Besucherinnen und Besuchern sowie ausstellenden Unternehmen wird alle zwei Jahre vom SMM-Veranstalter Hamburg Messe und Congress gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen mindline durchgeführt. Dieses Mal nahmen knapp 1.500 Führungskräfte aus Reedereien, Werften und Zulieferunternehmen teil – über ein Drittel mehr als bei der letzten Umfrage. 70 Prozent von ihnen sind in ihrem Unternehmen maßgeblich an Beschaffungsentscheidungen beteiligt

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