Ende Mai wurde in Kaliningrad auf der Jantar-Werft das große Landungsschiff „Wladimir Andrejew“ als Typschiff Projekt 11711M in Anwesenheit des Oberbefehlshabers der Russischen Marine, Admiral Alexander Moissejew, getauft. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung der Ivan Gren-Klasse, bekannt durch ihre markante Silhouette mit dem weit ausladenden Trägerbug und der achteren Insel.
Das neue Landungsschiff ähnelt nun wieder den traditionellen Dock Landing Ships der amerikanischen Whidbey-Klasse (186 Meter, 16.000 Tonnen) oder der chinesischen Yuzhao-Klasse (210 Meter, 20.000 Tonnen), ist jedoch mit 150 Metern Länge und etwa 8.000 Tonnen Verdrängung deutlich kleiner als diese. Da sie aber insgesamt 20% größer ist als „Ivan Gren“ und „Pjotr Morgunow“, kann das Schiff mit entsprechend größeren Flächen an und unter Deck eine Kampfeinheit von 40 Fahrzeugen und 400 Soldaten über nunmehr sechs Landungsboote Typ Serna und bis zu fünf Bordhubschrauber anlanden. Mit vier Motoren ist das Schiff zwar nicht schneller (18 Knoten), aber manövrierfähiger. Mehr und größer dimensionierte Waffenstationen tragen der gestiegenen Bedrohung aus der Luft Rechnung. Die Wladimir Andrejew ist mit ihrer Indienststellung in 2026 für die Pazifikflotte vorgesehen – ihr zeitgleich bei der Jantar-Werft auf Kiel gelegtes Schwesterschiff „Wassili Truschin“ befindet sich noch im Bau. Nach den Verlusten an Landungskapazität im Schwarzen Meer ist von einer Fortsetzung des Projekts 11711M auszugehen.