Projekt 22160, Typboot "Wassili Bykow". Foto: Michael Nitz

Projekt 22160, Typboot "Wassili Bykow". Foto: Michael Nitz

Schwarzmeer-Flotte: Russland verliert Korvette der Bykow-Klasse

Die ukrainische Aufklärungs- und Spezialoperations-Einheit "Group 13" vermeldete die Versenkung eines weiteren russischen Marineschiffes im Schwarzen Meer in der Nacht vom 4. auf den 5. März 2024 unweit der Kertsch-Brücke. Über diese strategische Verbindung vom russischen Festland der Region Krasnodar zur Halbinsel Krim führt die wichtigste Versorgungsroute der russischen Besatzungstruppen auf der Krim und in der südlichen Ukraine. Das Gebiet ist noch einmal 250 Kilometer von den Seegebieten vor Sewastopol entfernt, wo bereits die Raketen-Korvette "Ivanovets" (Nanuchka-II, 1. Februar 2024) und das Landungsschiff "Caesar Kunikov" (Ropucha, 14. Februar 2024) durch Drohnen-gestützte Schwarmangriffe versenkt wurden.

Auch dieses Mal zeigen die Infrarot-Bilder der "Magura 5" Überwasser-Drohnen die Anläufe auf das Ziel, die Explosionen und den schauerlichen Blick tief in das vom vorhergehenden Treffer aufgerissene Heck der Korvette unmittelbar vor dem nächsten Treffer – vermutlich ein weiterer von achtern –, bevor die "unit kills" von beiden Seiten platziert werden. Mindestens fünf Drohnen mit wenigstens drei Treffern haben die Korvette "Sergei Kotov" der Wassili Bykow-Klasse (Projekt 22160) versenkt.

Diese ferngesteuerten Drohnen einfacher Bauart sind in Schwarmangriffen mittlerweile so erfolgreich, dass russische Einheiten sich gerade bei Dunkelheit kaum frei bewegen, geschweige denn den ukrainischen Getreide-Transport auf dem westlichen Seeweg im Schwarzen Meer effektiv unterbinden könnten.

Projekt 22160, Typboot "Wassili Bykow". Foto: Michael Nitz

Projekt 22160, Typboot "Wassili Bykow". Foto: Michael Nitz

Die versenkte Korvette gilt als Baunummer vier dieser 91 Meter langen, je nach modularer Zuladung/Zusatzbewaffnung bis zu 1.500 Tonnen verdrängenden Klasse und war deren jüngstes Boot. Zwei davon wurden in Selenodolsk/Tatarstan an der Wolga weit im Landesinneren (Höhe Moskau) gebaut, die Baunummern 3 und 4 allerdings in Kertsch auf der Krim fertiggestellt, wo sie auch von 2018 bis 2022 bei der Schwarzmeer-Flotte der russischen Föderation in Dienst gestellt wurden.

Nichtsdestotrotz ist die Korvette "Sergei Kotov" bereits zwei mal im vergangenen Jahr (Juli, September) von jeweils zwei Drohnen angegriffen worden, ohne dass nach russischer Darstellung diese zum Ziel vordringen konnten. Demgegenüber vermeldeten ukrainische Medien erhebliche Beschädigungen der "Sergei Kotov" beim zweiten Angriff. Der Frage nachzugehen, ob diese Meldung richtig war, erübrigt sich nunmehr.

Das Schwesterschiff "Pavel Derschawin" (Baumummer 3) wurde nach ukrainischen Angaben zusammen mit einem Schiff der Bujan-Klasse bereits Anfang/Mitte Oktober 2023 nahe dem Stützpunkt Sewastopol von Drohnen Typ "Sea Baby" angegriffen und beschädigt, einer Parallel-Entwicklung zur "Magura"-Drohne.

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