Seltene Erden, Foto: Adobe Stock

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Seltene Erden für die Verteidigungsindustrie: wie abhängig sind wir?

Deutsche Sicherheits- und Verteidigungsindustrie ist nicht unvorbereitet

Dr. H.-C. Atzpodien Foto: privat
Dr. H.-C. Atzpodien Foto: privat

Wie Dr. Hans Christoph Atzpodien, Hauptgeschäftsführer des BDSV, in einer Pressemitteilung kund tat, träfen die würden die "jüngsten Ankündigungen der Volksrepublik China (..) unsere Branche nicht unvorbereitet. Gleiches gilt für die EU-Kommission und die Bundesregierung, die sich mit der Versorgungssicherheit bei Kritischen und Strategischen Rohstoffen seit Jahren befassen."

China dominiert den Weltmarkt für Seltene Erden mit einem Anteil von etwa 69 % beim Abbau und rund 99 % bei der Verarbeitung. Die jüngsten Exportbeschränkungen der chinesischen Regierung verschärfen die Abhängigkeit. Für Deutschland ist dies kritisch, da rund vier Millionen Arbeitsplätze und etwa neun Prozent der Wirtschaftsleistung direkt von der Versorgung mit Seltenen Erden abhängen. Ein Ausfall der Lieferungen aus China würde erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen.

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Trotz der Investitionen bleibt die Konkurrenz aus China aufgrund niedriger Preise und hoher Kapazitäten übermächtig. Die Nachfrage nach Seltenen Erden wird sich durch die Elektrifizierung und den Ausbau erneuerbarer Energien bis 2040 voraussichtlich mehr als verdreifachen. Bereits ab 2026 wird das Angebot die Nachfrage nicht mehr decken können, was die Abhängigkeit von Importen weiter verstärkt. Weltweit existieren zwar rund 470 Lagerstätten, davon knapp 200 außerhalb Chinas, doch fehlende Infrastruktur, Investoren und Know-how verhindern eine unabhängige Versorgung. Die chinesische Regierung verfolgt langfristige Strategien und nutzt ihre Marktmacht gezielt aus. Exportgenehmigungen sind streng reguliert, und die Preise für Seltene Erden können stark schwanken – mit Steigerungen von bis zu 200 %. Ohne alternative Lieferketten drohen Produktionsstopps in wichtigen Branchen.

Dazu sagt der BDSV: "Seltene Erden gibt es auch in Europa und sogar in Deutschland. Aber die Verarbeitung haben wir in der Vergangenheit gerne nach China „outgesourct“, was nun nicht mehr funktioniert. Hier braucht es zum Aufbau eigener Kapazitäten Beschleunigung und Ausnahmen bei der Genehmigungserteilung. Wieder einmal zeigen die Maßnahmen der Volksrepublik, wie wichtig es ist, bei verteidigungsrelevanten Technologien auf europäische und letztlich auch nationale Eigenständigkeit und Souveränität zu achten.“

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