Im August 2023 fand das zweiwöchige Southeast Asia Cooperation and Training (SEACAT 23) in Singapur unter Leitung der 7. US-Flotte statt. Die Marineschifffahrtleitung (MSchLtg) aus Hamburg beteiligte sich zum zweiten Mal in Folge an der multinationalen Übungsserie. Erstmals hielten jedoch auch Angehörige der MSchLtg während der Übung Vorträge zu maritimen Sicherheitsthemen.
Übungsumfang
An SEACAT 23 nahmen 20 Nationen teil. Neben den ASEAN-Staaten Brunei, Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam auch Australien, Bangladesch, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Japan, Kanada, die Republik Korea (Südkorea), die Malediven, Neuseeland, Sri Lanka und die USA.
Wesentliche Ziele neben dem Verbessern der Zusammenarbeit und des multinationalen Informationsaustausches war insbesondere das Stärken regionaler Reaktionen auf spezifische Bedrohungen im Indo-Pazifik. Neben 14 Marine- und Küstenwachschiffen waren auch je ein Produkten- und ein Chemikalientanker beteiligt.
Stabsrahmenübung an Land
In der ersten Woche erörterten die Übungsteilnehmer Taktik, Standards und Ausrüstung beim Boarding, rechtliche Eingriffsbefugnisse sowie situationsbezogene Erste Hilfe. Außerdem wurden Drohnen und technische Unterstützungssysteme vorgestellt.
Ein Schwerpunkt, neben dem taktischen Vorgehen an Bord, lag im Bereich des digitalen Informationsaustausches zwischen den Anrainerstaaten und deren regionalen Lagezentren. Dabei reichten die Übungsszenarien vom Drogen- und Waffenschmuggel über Piraterie und Geiselnahmen auf See bis hin zum illegalen Handel mit radioaktivem Material und anderen Gefahrstoffen.
Genau zu diesem letzteren Themenfeld, der Sicherheit von Operationen beim Einsatz auf Schiffen mit gefährlicher Ladung, referierte die Marineschifffahrtleitung in zwei Vorträgen und stellte ihren Personalpool mit Experten aus der Handelsschifffahrt vor.
Seephase
In der zweiten Woche setzten die Trainingspartner die vermittelte Theorie mit Boardingteams aus Thailand, Malaysia, Indonesien, den Philippinen und Brunei erfolgreich in die Praxis um.
Fazit
Die Teilnahme der MSchLtg, insbesondere die Handlungsempfehlungen zum Boarding, sorgten für ein positives Echo. Der spezielle Beitrag der Deutschen Marine setze neue Maßstäbe an Professionalität und Einsatzvorbereitung, kommentierte der Cheforganisator der 7. US-Flotte.
Auch für die Marineschifffahrtleitung waren der Austausch mit den anderen Staaten und die daraus resultierenden Erkenntnisse von hohem Wert: SEACAT 2023 fand in einem der für die internationale Handelsschifffahrt wichtigsten Seegebiete statt, der Straße von Singapur.
Quelle: Bundeswehr/Deutsche Marine, MINDEF Singapore
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