Kulakow. Foto: Russische Marine

Kulakow. Foto: Russische Marine

Spanien – Absage für russischen Zerstörer KULAKOW

Nachdem die spanische Verteidigungsministerin dem für Ende August angefragten Versorgungsaufenthalt des zur russischen Nordflotte gehörenden Zerstörers VIZEADMIRAL KULAKOW (UDALOY-Klasse) und seines Begleitschleppers ALTAY in der spanischen Enklave Ceuta an der marokkanischen Nordküste vorläufig zugestimmt hatte, erteilte der im Juni erst eingewechselte Außenminister José Manuel Albares dem Vorhaben kurzfristig eine Absage. Der hatte nämlich auf seine Frage nach den weiteren Vorhaben des Verbands nach erfolgter Versorgung keine Antwort aus Russland erhalten – und umgehend die Schranke des „guten Willens“ wieder heruntergelassen. Als Hintergrund sind auch zwei weitere Punkte zu sehen: Zum einen will Madrid der autonomen Enklave gegenüber eine etwas härtere Gangart ausüben – insbesondere in Fragen der Behandlung von Flüchtlingen. Zum anderen ist Spanien im nächsten Jahr, dem 40. seiner Mitgliedschaft im Bündnis, der Gastgeber des NATO-Gipfels. Der übernächste Gipfel – so hatten sich die Regierungschefs übrigens Mitte des Jahres geeinigt – soll dann in Litauen stattfinden, also unmittelbar vor den Toren Russlands. Aber auch die kurzfristige Absage eines Versorgungshafens ist ärgerlich, sowohl für den russischen Verbandsführer, der zügig eine Ausweichlösung herbeizaubern muss (was im nördlichen Afrika nicht besonders schwierig sein dürfte), als auch für die Stadt Ceuta. Sie machte mit den mehr als 10 000 Besatzungsmitgliedern der russischen Schiffe zwischen 2010 und 2016, zwischen 300 und 400 Euro Umsatz – pro Person.

 

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