Spanische Fregatte befreite Tanker und Besatzung. Bild: EUNAVFOR Aspides

Spanische Fregatte befreite Tanker und Besatzung. Bild: EUNAVFOR Aspides

Spanische Spezialeinheit befreit Handelsschiff nach Piratenangriff

Piratenangriff auf "Hellas Aphrodite" – erneut kommt es vor der Küste Somalias zu einem schwerwiegenden Zwischenfall. Der griechische Produktentanker Hellas Aphrodite (30.000 Tonnen, Flagge Malta) wurde am 6. November rund 560 Seemeilen südöstlich von Eyl von bewaffneten Piraten geentert. Die 24 Besatzungsmitglieder retteten sich in die Zitadelle des Schiffes, bevor ein Einsatzteam der EU-Mission EUNAVFOR Atalanta eingreifen konnte.

Die von Piraten geenterte „Hellas Aphrodite“ vor der Küste Somalias. Bild: EUNAVFOR Atalanta
Die von Piraten geenterte „Hellas Aphrodite“ vor der Küste Somalias. Bild: EUNAVFOR Atalanta

Die Befreiungsaktion nach dem Piratenangriff auf die "Hellas Aphrodite" zeigt, wie angespannt die Sicherheitslage im westlichen Indischen Ozean wieder ist. Analysten warnen, dass der Vorfall ein Hinweis auf eine mögliche Rückkehr groß angelegter Piratenaktivitäten sein könnte.

Für die EU-Streitkräfte der EUNAVFOR Atalanta, die die Region seit 2008 überwachen, befand sich die spanische Fregatte ESPS „Victoria“ (3.160 Tonnen) in dem Gebiet auf Patrouille und wurde sofort zum Einsatzort entsandt. Nach einer Machtdemonstration mit Hubschrauber, Drohnen, einem japanischen Seefernaufklärer (P-3C Orion) und dem Besuch eines Spezialeinsatzteams gab die Piraten-Gruppe auf und verließ das zivile Tankschiff, so ein Atalanta-Sprecher. Während des Vorfalls blieb EUNAVFOR in Kontakt mit der Besatzung, dem Flaggenstaat und dem Eigner des Schiffes.

Nach der Befreiungsaktion wurde eine als Mutterschiff für den Piratenangriff dienende „Dhow“ von der spanischen Fregatte und einem nicht genannten Kriegsschiff der indischen Marine verfolgt. Bei der Beschlagnahme der verlassenen, unter iranischer Flagge fahrenden "Issamohamadi" wurden weitere Beweise und Informationen zusammengetragen. Diese werden zusammen mit dem forensischen Material der „Hellas Aphrodite“ gesammelt an das Rechtsgremium übergeben, das für die Strafverfolgung der Angreifer zuständig ist.

verlassene Piraten-Dhow aufgefunden und beschlagnahmt. Bild: EUNAVFOR Atalanta
verlassene Piraten-Dhow aufgefunden und beschlagnahmt. Bild: EUNAVFOR Atalanta
Piratenangriffe auf Handelsschiffe 2005 - 2010. Grafik: Planemad/CC BY-SA 3.0
Piratenangriffe auf Handelsschiffe 2005 - 2010. Grafik: Planemad/CC BY-SA 3.0

EUNAVFOR Atalanta gab bereits ein Bedrohungsbulletin heraus, in dem Schiffen geraten wird, die Region nach Möglichkeit zu meiden. Sollten Schiffe dennoch das Gebiet befahren, sollten sie sich bei den Sicherheitsbehörden registrieren und ihren Schutz gegen Piratenangriffe verstärken, denn die Gefahr in der Region bleibe weiterhin hoch.

Es wurde betont, die „Hellas Aphrodite“ sei bereits der dritte Vorfall im November. Analysten stellten fest, dass es 18 Monate zurück liege, seit somalische Piratengruppen große Handelsschiffe angegriffen haben. Das Ausmaß der jetzigen Aktivitäten wecke Befürchtungen, dass die Piraterie dort wieder zunehmen könne.

kdk, The Maritime Executive, DefenceWeb

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