Für eventuell im Persischen Golf erforderliche Minenräumarbeiten stehen in der U.S. Naval Base von Manama/Bahrain bei der 5. US-Flotte durchgehend stationiert drei Minensucher der Avenger-Klasse (68 Meter, 1.400 Tonnen) bereit, die noch aus den 1990er Jahren stammen. Um ihre magnetische Abstrahlung zu reduzieren, besteht der Rumpf aus einer Holzschale, die mit Glasfaser verstärktem Kunststoff überzogen ist.
Diese Bauweise erweist sich mit zunehmendem Alter jedoch als übermäßig teuer in der Instandhaltung. Außerdem ist die technische Ausrüstung der Boote veraltet und sie sind langsam – mehr als 15 Knoten sind auch an den besten Tagen kaum zu erreichen. Die elf Boote dieser Klasse stellen übrigens die Gesamtheit der schwimmenden Minenabwehr-Kapazität der USA dar. Die drei Boote in Manama werden nun seit Ende Mai Zug um Zug ersetzt durch die schon lange dafür vorgesehenen LCS-Trimarane der Independence-Klasse (Littoral Combat Ship). Diese Schiffe werden schon seit 20 Jahren gebaut und sollten bereits 2015 ihre Anfangsbefähigung zur Minenjagd nachweisen, allerdings wurde die Zertifizierung der entsprechenden Missionsausrüstung erst in 2023 mit acht Jahren Verzug erteilt. Sie sind aus Aluminium gebaut, können modernste U-Jagd-Drohnen einsetzen und mit zwei Hubschraubern Gerät ausbringen – und sie laufen mit ihrem Wasserstrahlantrieb bis zu 50 Knoten, aber auch nur an guten Tagen. Als erstes LCS in der Minenjagd-Version erreichte die „Canberra“ (LCS 30, Indienststellung Juli 2023) ihren neuen Heimathafen auf der Insel im Golf. Es ist damit auch das erste LCS, das überhaupt in der Golf-Region zum Einsatz kommt. Nichts Geringeres als ein Generationswechsel!