Raytheon Missiles & Defence hat in der vergangenen Woche die erste Tomahawk Block V an die US Navy ausgeliefert. Die neue Variante verfügt über verbesserte Navigations- und Kommunikationssysteme. Erst im Dezember 2020 hat die Navy ihre Tests mit der neuen Waffe beendet. Der Flugkörper kann von U-Booten und Schiffen abgefeuert werden. Mit ihm können Ziele in bis zu 1800 Kilometer Entfernung mit hoher Präzision bekämpft werden. Seit der Einführung von Block IV unterhält der Tomahawk eine ständige Datenverbindung zum abfeuernden Schiff. Somit ist auch während des Flugs noch ein Zielwechsel möglich. Zudem sind ein mehrstündiges Kreisen in einem Zugewiesenen Gebiet und manuelle Kurswechsel möglich.
Vom Block V wird es zwei weitere Varianten geben. Block Va besitzt die Fähigkeit zur Bekämpfung von sich bewegenden Zielen auf See. Block Vb verfügt über einen Gefechtskopf, der die Zerstörung mehrerer Ziele ermöglicht.
Die Serienproduktion des neuen Flugkörpers soll noch in diesem Jahr anlaufen. Neben den Neubauten wird Raytheon die derzeit eingeführten Vorgänger der Variante Block IV modernisieren. Rund 4000 Stück dieses Typs hat die US Navy derzeit in ihrem Bestand. Umbau und Rezertifizierung stellen ein wichtiges Midlife-Upgrade dar. Durch die Aktualisierung der Fähigkeiten sollen die Flugkörper weitere 15 Jahre im Dienst bleiben können.
Der Tomahawk ist bei der amerikanischen Marine und diversen Partnern eingeführt. Rund 550 Testflüge hat er bislang absolviert. Außerdem kann er auf mehr als 2300 erfolgreiche Einsätze zurückblicken. Zuletzt meldete die US Navy den scharfen Schuss eines Tomahawks im Jahr 2018. Überwasserschiffe und U-Boote feuerten damals 66 dieser Flugkörper auf Fabrikationsanlagen für chemische Waffen in Syrien.
Text: mb; Fotos: Raytheon, US Navy
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