Nach vier Jahren kehrt das britische Landungsschiff Cardigan Bay zurück in seine Heimat. Schiff und Besatzung waren im Rahmen eines Forward Deployments zusammen mit vier Minensuchern in Bahrein stationiert. Während ihrer Zeit im Persischen Golf diente die zur Royal Fleet Auxiliary (RFA) gehörende Cardigan Bay als Führungs- und Versorgungsschiff und nahm dieser Zeit auch an verschiedenen Manövern teil. Zuletzt war dies bei Artemis Trident der Fall, einer gemeinsamen Übung mit französischen und amerikanischen Einheiten, die alle zwei Jahre stattfindet. Neben der dabei im Mittelpunkt stehenden Minenjagd gab es in diesem Jahr dabei Einlagen zur Selbstverteidigung gegenüber Angriffen aus der Luft und von Kriegsschiffen, zur maritimen Sicherheit, Verbandsverteidigung sowie Operationen mit Tauchern. Als Versorger für Frischwasser, Treibstoffe und Lebensmittel spielte die RFA Cardigan Bay dabei eine wichtige Rolle. Da sie als Landungs- und Dockschiff keine Möglichkeit bietet, eine Versorgung anderer Einheiten in Fahrt durchzuführen, mussten die Minensucher jedoch bei aufgestopptem Schiff längsseits kommen. Abgelöst wurde die Cardigan Bay nun bereits zum zweiten Mal durch ihre Schwester RFA Lyme Bay. Nach der Rückkehr wird sie sich in Großbritannien einer großen Werftliegezeit unterziehen.
Gebaut wurde die Cardigan Bay bei BAE Systems und konnte 2006 in Dienst gestellt werden. Bei einer Länge von 177 Metern verdrängt sie rund 16 000 Tonnen. Zwei Wärtsilä-Generatoren liefern Energie für die beiden Pod-Antriebe. Damit lassen sich maximal 18 Knoten erreichen. Zum Eigenschutz verfügt das Schiff über zwei Phalanx-Systeme und zwei 30-Millimeter-Geschütze des Typs DS 30B sowie Maschinengewehre. Im Welldeck können ein LCU Mark 10 oder zwei kleiner LCVP mitgeführt werden. Mit ihnen werden die maximal 700 eingeschifften Soldaten an Land verbracht. Weiterhin stehen 1150 Spurmeter für Fahrzeuge zur Verfügung. Auf dem Oberdeck ist reichlich Platz für Hubschrauber aller Größen oder Schwenkrotorflugzeuge des Typs Osprey, ein Hangar für die Unterbringung und Wartung ist jedoch nicht vorhanden.
Text: mb; Foto: Royal Navy/Crown Copyright
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