Konventionelles U-Boot Yuan-Klasse, Foto: chinamil.com

Konventionelles U-Boot Yuan-Klasse, Foto: chinamil.com

Was ist los mit Chinas neuen U-Booten?

Aus Wuhan, tief im Landesinneren, kommt nicht nur das Virus, auch eine beachtliche Zahl an Schiffskonstruktionen entstehen auf den Werften am Yangtse-Fluss. Nach einem ohne Öffentlichkeit erfolgten Stapellauf im Mai wurde dort im Juli auf Satellitenbildern ein bisher aus der Marine der chinesischen PLA nicht bekannter U-Bootsbau entdeckt. In Sachen U-Boote gibt sich China höchst verschlossen. Bekannt ist, dass die konventionelle Yuan-Klasse (Type 039A/C, 77 Meter, 3.600 Tonnen) in drei Varianten und insgesamt 20 Einheiten ab 2010 verstärkt in Dienst gestellt wurde und noch wird. Daneben wird diese Type als Hangor-Klasse in einer Exportversion für Pakistan ebenfalls in Wuhan gebaut. Das neu entdeckte Boot mit einem Ruder in X-Form ähnelt im vorderen Bereich stark der alten Yuan-Klasse, ist aber im Bereich hinter dem Turm deutlich länger, was auf eine modernisierte Yuan mit Senkrechtstartsilos hindeuten könnte. Mit derartigen VLS hat China mit dem etwas größeren Experimental-Boot der Quing-Klasse (Type 032) bereits seit 2010 Erfahrungen gesammelt. Ein Vertical Launch Silo auf einem konventionellen Boot mit Außenluft unabhängigem Antrieb würde die eher weniger beachteten chinesischen Boote in die Weltspitze katapultieren.

Neubau U-Boot, Foto: x@tshugart3

Neubau U-Boot, Foto: x@tshugart3

Und dann dies: Das neue Angriffs-U-Boot, bei dem amerikanische Quellen von einem Nuklearantrieb ausgehen, ist zwischen Mai und Juni diesen Jahres auf Satellitenbildern verschwunden – um seinen alten Liegeplatz scharten sich anschließend vier große Schwimmkräne. Auch ein Teil der Schwimmpier war seitlich verlegt worden, möglicherweise um den Zugang frei zu machen für die Bergung eines unter Wasser liegenden Havaristen. Amerikanische Medien bezeichnen das neue Angriffs-U-Boot als Zhou-Klasse (Type 041) und stellen bei Ausbleiben jeglicher Informationen darüber die Frage, ob China hier wohl einen gravierenden Vorfall verschweigen wolle, der das Neubauprogramm der chinesischen Marine erheblich ausbremsen würde. Selbstredend wird dies der Fall sein! Auch wenn der Neubau nicht zu Schaden gekommen sein sollte, wird es dazu keinerlei Informationen geben: Sämtliche Informationen zu U-Booten unterliegen in China höchster Geheimhaltung. Sollte wirklich eine Havarie vorliegen, würde man so einen Vorgang ohnehin in keiner Marine der Welt an die große Glocke hängen wollen – sofern das gelänge. Umso interessierter beobachten jetzt alle Analysten die Aufklärungsdaten östlich von Wuhan am Yangtse-Fluss und alles, was mit chinesischen U-Booten zu tun hat.

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