Minenjagdboot Weilheim und Zerstoerer Moelders als Exponate im Deutschen Marinemuseum Wilhelmshaven. Foto: DMM

Minenjagdboot Weilheim und Zerstoerer Moelders als Exponate im Deutschen Marinemuseum Wilhelmshaven. Foto: DMM

Wo sind sie geblieben?

Mit der Wiedervereinigung verfügte Deutschlands Marine 1990 plötzlich über Hunderte Boote und Schiffe. Für die Politik waren viele davon entbehrlich, sie wurden weltweit verkauft oder verwertet.

Am Ende des Kalten Kriegs 1990 stellte die Bundesmarine eine schlagkräftige und einsatzbereite Marine mit der Fähigkeit zum hochintensiven Kampf dar. Der Auftrag der Bundesmarine beruhte auf der glaubwürdigen, konventionellen Abschreckung gegen die Marinen des Warschauer Pakts im Nordatlantik sowie in Nord- und Ostsee. Die Bundesmarine umfasste damals rund 175 Boote und Schiffe sowie 110 Jagdbomber des Typs Tornado. Mit dem Ende der Blockkonfrontation wurde von Politik und Gesellschaft eine deutliche Friedensdividende eingefordert und die Bundeswehr mit zahlreichen Reformschritten auf derzeit 183 000 Soldaten reduziert. Der Personalumfang der Marine schrumpfte von über 36 000 auf 16 000 Soldaten. Vor allem aber wurde der damalige Schiffs- und Bootsbestand inklusive der Einheiten der übernommenen Volksmarine auf weniger als ein Drittel reduziert. Die Tornados wurden an die Luftwaffe abgegeben. Heute verfügt die Deutsche Marine über 49 Boote und Schiffe. Die ab 1990 systematisch ausgemusterten Einheiten wurden überwiegend von der Vebeg GmbH, eine 1951 gegründete bundeseigene Treuhandgesellschaft zur Verwertung von Eigentum des Bundes, verwertet, also meist entweder an ausländische Marinen verkauft oder zur Verschrottung abgegeben.

15. Mrz 2022

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