Japansicher Hubschraubertraeger Ise, US-Zerstoerer William P. Lawrence bei Rimpac, Foto/Grafik: US Navy

Japansicher Hubschraubertraeger Ise, US-Zerstoerer William P. Lawrence bei Rimpac, Foto/Grafik: US Navy

Alle Augen sind auf China gerichtet

Vor zwei Jahren fiel aufgrund der Pandemie das Manöver Rimpac recht klein aus. Die wachsende Bedrohung durch China lässt 2022 die 27 teilnehmenden Nationen wieder stärker zusammenrücken.

Das weltweit größte multinationale maritime Großmanöver Rimpac (Rim of the Pacific) findet seit 1971 alle zwei Jahre im westpazifischen Raum rund um Hawaii statt. Geplant und ausgeführt wird es vom Commander US Pacific Fleet. Hatten 2018 noch 26 Nationen mit einem großen Aufgebot an See- und Seeluftstreitkräften, Flugzeugen und insgesamt rund 25 000 Soldaten teilgenommen, so fand Rimpac 2020 wegen der Coronapandemie nur mit zehn Nationen in einem sehr begrenzten Rahmen statt. Das Manöver wurde von sechs auf zwei Wochen verkürzt und beschränkte sich ausschließlich auf Manöver in See. Die sonst übliche Einbindung von Landdienststellen, amphibischen Operationen und Übungen des US Marine Corps wurde wegen der starken Verbreitung des Virus ausgesetzt.

Präsentation maritimer Macht

Das diesjährige Manöver, das noch bis zum 4. August dauern wird, besitzt mit 45 teilnehmenden Schiffen, vier U-Booten, 170 Flugzeugen und 25 000 Soldaten aus 27 Nationen wieder einen Umfang wie vor der Pandemie. Die Deutsche Marine hatte sich erstmals 2016 und auch 2018 mit Minentauchern des Seebataillons und Soldaten der Marineschifffahrtleitung an Rimpac beteiligt. Auch 2022 sind die Deutschen wieder mit Minentauchern und Boardingteams sowie der Marineschifffahrtleitung dabei.
Die defensiv angelegten, multinationalen Rimpac-Manöver dienen traditionell der Präsentation maritimer Kraft, die die USA als noch immer dominierende Seemacht im Westpazifik gemeinsam mit den Anrainerstaaten des Pazifiks und europäischen NATO-Staaten planen und durchführen. Dabei wird besonderer Wert auf die Fähigkeit zur multinationalen Zusammenarbeit in See gelegt. Insgesamt sollen alle an Rimpac beteiligten Nationen die Möglichkeit erhalten, gemeinsame Seeoperationen interoperabel durchzuführen, um damit zur Sicherheit auf See und zum freien und ungehinderten Seeverkehr („freedom of navigation“) im indopazifischen Raum beizutragen. Gleichzeitig soll Rimpac ein Gegengewicht zu Chinas maritimer Expansion im Westpazifik bilden. 

13. Jul 2022

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