Finnischer Marineangehöriger, im Hintergrund der Minensucher KATANPÄÄ

Finnischer Marineangehöriger, im Hintergrund der Minensucher KATANPÄÄ

Aus sieben mach vier

Mit der Hinwendung zum Westen modernisiert Finnland auch seine maritimen Streitkräfte. Dafür nimmt das kleine Land viel Geld in die Hand.

Finnland ist aus militärstrategischer Sicht ein Land der Extreme. Mit nur 5,5 Millionen Einwohnern auf 338 465 Quadratkilometern ist das Land relativ dünn besiedelt, die Bevölkerung dabei auch noch recht ungleich über die Fläche des Landes verteilt, mit klarem Bevölkerungsschwerpunkt im Süden. Gut 10 Prozent des Landes entfallen auf Binnengewässer, überwiegend auf die etwa 56 000 Seen mit einer Fläche von mindestens einem Hektar, hinzu kommt eine Waldfläche von 73 Prozent des Staatsgebiets. Auch die 1250 Kilometer lange Seegrenze Finnlands stellt die Landesverteidigung vor große Probleme, vor allem wegen der unzähligen vorgelagerten Inseln, die insbesondere das Schärenmeer südwestlich des Festlands prägen.

Von zentraler Bedeutung für die militärstrategische Lage des Landes ist naturgemäß die Nachbarschaft zu Russland. Waren die Beziehungen zur Sowjetunion während des Kalten Krieges noch von Finnlands strenger Neutralität bei gleichzeitig enger Zusammenarbeit im Rüstungssektor geprägt, orientierte sich das Land nach 1990 allmählich nach Westen – eine Entwicklung, die durch ein zunehmend aggressiver auftretendes Russland seit 2015 merklich an Fahrt gewonnen hat. Mittlerweile kooperiert das Land intensiv mit verschiedenen Nato-Staaten und seinen nordischen Nachbarn, etwa durch seine Mitgliedschaft in den Programmen Partnership for Peace seit 1994 und Enhanced Opportunity seit 2004 sowie seine aktive Teilnahme an der Nordic Defence Cooperation (Nordefco) seit 2009.

3. Jun 2021

0 Kommentare