Seit Jahrzehnten gab es weltweit kein hochintensives Seegefecht mehr. Im Angesicht des russischen Angriffs auf die Ukraine stellt sich nun die dringende Frage, wie Seekriegführung neu gedacht werden muss.
Man sollte doch meinen, dass der russische Angriff auf die Ukraine das Leben der Planer einfacher gemacht hätte. Schließlich sind doch nun viele Ungewissheiten bezüglich der russischen Absichten, wenn auch schmerzlich, ausgeräumt, und man kann sich nun ordentlich auf eine adäquate Verteidigungsplanung konzentrieren.
Doch mit neuen Gewissheiten entstanden unangenehmerweise auch neue Fragen. Hat der Westen Putins Gefährlichkeit unterschätzt, aber gleichzeitig die Leistungsfähigkeit seiner Armee überschätzt? War das russische Vorgehen so speziell auf eine unterschätzte Ukraine abgestellt, dass für einen Konflikt mit der NATO gar nichts abgeleitet werden kann?
Die Herausforderungen für den maritimen Verteidigungsplaner bleiben damit unverändert. Er darf die Zukunft nicht auf einen bereits vergangenen Krieg ausrichten, darf aber auch keinesfalls die entscheidenden Lehren des Ukraine-Kriegs für den künftigen Seekrieg in einem multi-domain environment verpassen.
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