Der französische Flugzeugträger „Charles de Gaulle“ befindet sich in diesen Tagen nach einem viermonatigen Einsatz im Indo-Pazifik auf dem Rückweg in seinen Heimathafen Toulon. Nach der Fahrt durch das Rote Meer und der Passage des Sues-Kanals legte er einen Zwischenstopp ein in der Souda-Bucht auf der Nordseite der Insel Kreta.

Französischer Flugzeugträger "Charles de Gaulle". Foto: Marine Nationale
Der vor 23 Jahren in Dienst gestellte, atomar getriebene französische Träger (260 x 64 Meter, 42.500 Tonnen) führt 22 Dassault Rafale Jagdflugzeuge sowie Aufklärungsflugzeuge Grumman E-2 Hawkeye für die Luftraumüberwachung und Hubschrauber Eurocopter AS-565 Panther für Rettungs- und U-Boot-Abwehraufgaben mit sich. Während seines Einsatzes vor Südostasien begleiteten ihn ein U-Boot und verschiedene Fregatten für die operative Sicherheit sowie weitere logistische Schiffe für Versorgung und Betreuung.
Frankreich und Griechenland
Zwar braucht man selbst auf den letzten Meilen vor dem Heimathafen noch immer irgend welche Verbrauchsgüter und Ersatzteile, aber der Besuch in Griechenland hatte wohl auch einen handfesten Partner-Aspekt: Die Naval Group, der führende französische Werftenverbund in Staatsbesitz, baut derzeit vier Fregatten der Belh@rra-Klasse für Griechenland.

Fregatten-Neubau "Nearchos" für Griechenland, Stapellauf. Foto: Naval Group
Die unter der Exportbezeichnung Frégate de Défense et d’Intervention (FDI) bekannte Fregatte wird zeitgleich auch für die Marine Nationale unter dem Klassennamen „Amiral-Ronarc’h“ in fünf Exemplaren gebaut (122 Meter, 4.500 Tonnen). Ihre Bewaffnung soll aus Flugabwehrraketen Aster in 16 Zellen (32 für die griechische Variante), Seezielflugkörper Exocet in 2 Vierfachstartern, 4 Torpedorohren für die U-Jagd sowie einem Mehrzweckgeschütz 76mm bestehen.

Französische Neubau-Fregatte "Amiral Ronarc'h". Foto: Naval Group
Kurze Besuche fördern die Freundschaft
Nebenbei kauft Griechenland bei französischen Rüstungskonzernen auch noch weiteres Waffensysteme: Zu den bereits gelieferten 18 Dassault Rafale Kampfbombern werden gerade 6 zusätzliche Jagdflugzeuge für Griechenland hergestellt.
Im September 2021 hatten Griechenland und Frankreich ein strategisches Kooperationsabkommen unterzeichnet, um in den Bereichen Sicherheit und Verteidigung enger zusammenzuarbeiten. Dadurch ist Frankreich in Europa mit Abstand der größte Waffenlieferant Griechenlands geworden. Da schaut man schon mal gerne vorbei und entbietet einen freundlichen Gruß – kurz vor dem Osterfest.
Während Frankreich mit der „Charles de Gaulle“ über einen nuklear angetriebenen Flugzeugträger verfügt, bleibt ein vergleichbares Projekt in Deutschland bis heute unrealistisch. Warum es in absehbarer Zeit keinen deutschen Flugzeugträger geben wird, erläutern wir ausführlich in diesem Beitrag.
0 Kommentare