Der Odyssee letzter Akt, Gorch Fock zurück in Kiel im Heimathafen, Fotos: D. Angres

Der Odyssee letzter Akt, Gorch Fock zurück in Kiel im Heimathafen, Fotos: D. Angres

Gorch Fock wieder in Kiel – Der Odyssee letzter Akt….

Es ist vollbracht. Das Segelschulschiff der Deutschen Marine, die Gorch Fock, hat nach über 2.200 Tagen Werftaufenthalt wieder an seinen angestammten Liegeplatz im Heimathafen festgemacht - und inzwischen trägt auch die Mole den Namen des Dichters Rudolf Kinau alias „Gorch Fock“. Das in vielen Medien immer wieder abfällig als „Narrenschiff, Dreimastzirkus, Millionengrab“ verspottete Schiff beendet offiziell die Werftphase und steht der Deutschen Marine wieder als Ausbildungs- und Repräsentationsplattform zur Verfügung.

Die Gorch Fock hatte sich nach der Übergabe in Wilhelmshaven am Weltschifffahrtstag, die in einer kleinen hochrangigen Zeremonie stattfand, u.a mit Vizeadmiral Karsten Stawitzky, dem Abteilungsleiter Rüstung des BMVg und Tim Wagner als Vertreter der Lürssen-Werft, auf den Weg gemacht. Nach der Umrundung Skagens ankerte die Bark abends in der Eckernförder Bucht.
Zum Einlaufen in Kiel waren Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer zusammen mit dem Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach in See an Bord gekommen. Während der Verlegefahrt aus der Eckernförder Bucht nach Kiel, wurde die Gorch Fock mehrfach von der Transall aus dem nahegelegenen Hohn bei Rendsburg überflogen. Auch eine Art der Ehrerweisung. Es war eine emotionale Begrüßung mit Salutschüssen beim Passieren des Marinestützpunktes. Als Geschenk zum Wiedersehen für den Landtag von Schleswig-Holstein navigierte der Kommandant zum Landeshaus, um anschließend im Marinestützpunkt festzumachen. Begleitet wurde die Gorch Fock von zahlreichen Booten mit Schaulustigen, einem großen Presseandrang und erwartungsvollen Besuchern am Ufer. Diese standen während des Einlaufens und Passierens am Leuchtturm Friedrichsort, und an der kompletten Kiellinie bis zum Landeshaus. Die Stadt Kiel und ihre Bürger haben der Marine und ganz besonders der Gorch Fock und ihrer Besatzung somit eine große Wertschätzung entgegengebracht.

Das Anlegemanöver wurde durch den Kommandanten des Schiffes selbst durchgeführt und mit der Meldung an die Verteidigungsministerin und den Inspekteur der Marine beendet. Im Anschluss richtete die Ministerin das Wort an die Medienvertreter und betonte und lobte das Durchhaltevermögen des Kommandanten und der Besatzung, die die Gorch Fock nach 2232 Tagen Werftliegezeit wieder an ihrem Stammliegeplatz anlegten.

Bevor die Offizieranwärter der Crew VII/2021 im Januar 2022 an Bord gehen können, steht für die Besatzung ein umfangreiches und forderndes Ausbildungsprogramm bevor. Gilt es für alle Eventualitäten auf See gewappnet zu sein. Zu diesem Zweck wird sich die Gorch Fock unter dem Kommando von Kapitän zur See Nils Brandt einem vierwöchigem Einsatz- und Ausbildungsprogramm unterziehen, welches die Schiffssicherung, sowie ein intensives Segeltraining in der Ostsee beinhaltet. Das Ausbildungsprogramm wird mit einer bewerteten Seeklarbesichtigung beendet.

Der Fahrplan der Gorch Fock sieht vor, dass im Seegebiet der Kanaren, auf Grund der stabileren Wettersituationen, ein weiteres Segeltraining vollzogen wird, bevor Anfang Januar der erste Törn der Kadettencrew die reguläre Segelausbildung und das Bordpraktikum an Bord des zur Marineschule Mürwik gehörenden Schiff wiederaufnehmen kann.

Die Deutsche Marine, die Gorch Fock, der Kommandant und die Besatzung haben den letzten Akt einer unsäglichen Odyssee, verursacht durch Misswirtschaft, Missmanagement und inszenierter medialer Empörung hinter sich gebracht und können die Segel nun selbstbestimmt setzen.

marineforum wünscht allzeit Gute Reise.
Und nun ab in die Wanten und „Heiß die Segel“…

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