Illustration des zukünftigen Eisbrechers

Illustration des zukünftigen Eisbrechers

Hilfsprogramm für die Wirtschaft: Kanada leistet sich zwei neue Eisbrecher

Die für die kanadische Küstenwache zuständige Ministerin Bernadette Jordan hat bekanntgegeben, dass ihr Land im Rahmen der National Shipbuilding Strategy zwei neue Eisbrecher erwerben wird. Sie sollen den größten gegenwärtig in Dienst befindlichen Eisbrecher, die CCGS Louis S. St-Laurent, ersetzen, wenn dieser wie geplant 2030 in den Ruhestand geschickt wird. Mit den neuen Schiffen soll die Küstenwache auch neue Fähigkeiten erhalten, denn die zukünftigen Einheiten werden größer und leistungsfähiger sein als ihre Vorgänger. Damit können länger dauernde Operationen auch in weiter nördlichen Regionen durchgeführt werden. Geplant ist eine Länge von rund 150 Metern bei einer Breite von 28 Metern. Der Fahrradius soll 30 000 Seemeilen betragen, die Maximalgeschwindigkeit bei 18 Knoten liegen. Kalkuliert wird mit einer Crew von bis zu 100 Personen. Neben den typischen Aufgaben für einen Eisbrecher sollen an Bord auch wissenschaftliche Forschungen durchgeführt und die indigene Bevölkerung im Norden des Landes unterstützt werden.
Die Entscheidung zum Bau der beiden Eisbrecher weist starke politische Dimensionen auf. Einerseits werden damit bewusst Arbeitsplätze in Kanada erhalten oder geschaffen. Die Rede ist dabei von 300 Stellen auf den kanadischen Werften und bis zu 2500 in der Zulieferindustrie. Mit der National Shipbuilding Strategy hatte Kanada bereits 2019 Investitionen von 17,49 Milliarden kanadischen Dollar beschlossen. Mit dem Geld sollen bis zu 18 kleinere und größere Schiffe für die Coast Guard beschafft werden, die ältere Einheiten ersetzen. Durch dieses umfangreiche Bauprogramm soll eine Vielzahl großer und kleiner Werften des Landes unterstützt werden. Hinzu kommen nun die Kosten für die beiden neuen Schiffe. Bei der Auftragsvergabe wird offensichtlich auch Wert auf eine gleichmäßige Verteilung der Gelder gelegt. So soll Seaspan Shipyards in Vancouver eine Einheit bauen, während Davie Shipbuilding of Lévis in Quebec für die andere zuständig ist. Somit wären Firmen der Pazifik- und Atlantikküste gleichermaßen involviert. Von ihnen wird erwartet, möglichst viele Aufträge an nationale Subunternehmen zu vergeben.
Aktuell betreibt Kanadas Küstenwache eine Flotte von 18 Eisbrechern unterschiedlicher Größe und damit die zweitgrößte Flotte der Welt.

Text: mb; Grafik: Kanadische Küstenwache

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