Wenn in Sana’a oder einer jemenitischen, von Huhti-Milizen kontrollierten Hafenstadt Waffen- oder Versorgungsanlagen in Flammen aufgehen, sprechen die Medien üblicherweise nur von israelischen Vergeltungsschlägen. Sie erfolgen nach Drohnen- und Raketenangriffen, die aber nur in seltenen Fällen die Landesgrenze Israels erreichen oder unbekämpft die Flugabwehr von Eilat passieren. Dass diese Einschläge im Jemen durchaus von Bord israelischer Schiffe gestartet wurden, vermutlich der Sa’ar-6 Korvetten (Magen-Klasse, 90 Meter, 1.900 Tonnen) im Roten Meer, bleibt meist ungenannt. Ihre Fähigkeiten übersteigen den einfachen Küstenbeschuss bei Weitem: Die aus dem Gabriel Seeziel-FK entwickelte Blue Spear verbringt einen 75 Kilogramm Gefechtskopf in niedriger Flughöhe zielgenau auf über 400 Kilometer Reichweite. FK-Einsätze von Marineplattformen haben den Vorteil, dass sie vorausgehend keine Bekämpfungsindikatoren abgeben, keine groß angelegte Flug- und Unterstützungsplanung für einen koordinierten Luftangriff über See und große Distanzen benötigen – und rasant ablaufen. Selbst bewährte Drohnen wie IAI Heron oder Elbit Hermes sind im Landesinneren von Jemen durchaus bekämpfbar und eignen sich eher für Angriffe über See gegen Ziele in Küstennähe.



