Ägypten plant, unter Nutzung eigener Ressourcen einen LNG-Bunkerhub am Sueskanal aufzubauen und damit den bisherigen LNG-Drehkreuzen Rotterdam und Singapur Konkurrenz zu machen. Bereits Anfang des Jahres haben die Unternehmen Egyptian Natural Gas Holding (Egas), die norwegische Kanfer Shipping und die dänische Leth Suez Transit eine Absichtserklärung mit dem Ziel unterzeichnet, LNG-Bunkerdienste im ägyptischen Mittelmeer, im Sueskanal und im Roten Meer einzurichten. Dafür wird ein neu gegründetes Joint Venture ein LNG-Bunkerschiff von Kanfer für den täglichen Betrieb chartern.
Ägypten ist durch den Sueskanal ein strategisch wichtiger Standort für die internationale Schifffahrt und könnte dadurch nach Einschätzung der Joint Venture-Partner Bedeutung für Bunkeranläufe zwischen Europa und Asien gewinnen. „Mehr als 20 000 Schiffe passieren jährlich den Sueskanal, und alle Schiffe haben Wartezeiten, bevor der tägliche Konvoi startet. Diese Zeit können sie effizient nutzen, indem sie ihre Bunker in Port Said oder Sues wieder auffüllen. Die Joint Venture-Partner streben eine rasche Inbetriebnahme der Bunkerinfrastruktur bis spätestens 2025 an. Als einer der Hauptvorteile Ägyptens als LNG-Bunkerstandort wird dabei gesehen, dass das Land über eigene Erdgasvorkommen und Verflüssigungsanlagen verfügt, was gegenüber anderen LNG-Bunkerzentren Wettbewerbsvorteile generiert, da diese LNG erst importieren müssen.
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