Fokus auf Tempo und Zusammenarbeit bei der Verteidigungsbeschaffung
Experten aus der maritimen Wirtschaft und hochrangige Vertreter europäischer Beschaffung und Marinen treffen sich heute zur Maritime Security & Defence Conference (MS&D) in Hamburg – erstmals als eigenständige Stand-alone-Veranstaltung im Internationalen Maritimen Museum. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Beschaffung und Industrie künftig noch enger zusammenarbeiten können.
Heute Nachmittag findet die internationale Sicherheitskonferenz MS&D (Maritime Security & Defence Conference) statt. Insgesamt werden rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im ausgebuchten Internationalen Maritimen Museum Hamburg erwartet, darunter hochrangige Vertreter europäischer Marinen und Küstenwachen sowie Verantwortliche aus Verwaltung und Industrie.
Vor dem Hintergrund zunehmender sicherheitspolitischer Spannungen rückt die Ertüchtigung der Streitkräfte in Deutschland und bei den europäischen Verbündeten stärker in den Fokus. Dabei geht es laut einer aktuellen Untersuchung der Unternehmensberatung McKinsey allein für die europäischen NATO-Mitglieder um zusätzliche Ausgaben für Militärausrüstung von rund 165 Milliarden Euro jährlich. „Auch im Marine-Segment ist der Bedarf an Austausch, strategischer Orientierung und Zusammenarbeit größer denn je“, sagt Claus Ulrich Selbach, Vice President Exhibitions bei der Hamburg Messe und Congress. Hier setzt die MS&D mit ihrem Fokus auf Beschleunigung und Zusammenarbeit an.
Kooperation als Schlüssel: Stimmen aus der Industrie
Veranstaltungen wie die heutige Konferenz seien enorm wichtig, bestätigt Wolf Rüdiger von Toll, Business Director Navy beim Klassifikations- und Beratungsunternehmen DNV: „Die MS&D bietet eine Plattform, um Ideen zusammenzuführen und neue Ansätze für die maritime Sicherheit und die Industrie zu diskutieren. Der Austausch ist entscheidend, weil diese Herausforderungen nur durch enge Kooperation zu bewältigen sind. Die Konferenz schafft Raum, um Prioritäten zu klären, Innovationen voranzubringen und effizientere Prozesse zu identifizieren.“
Erstmals findet die MS&D in diesem Jahr nicht im Rahmen der Weltleitmesse SMM statt, sondern als eigenständiges Forum, das die maritime Sicherheits- und Verteidigungscommunity zusammenbringt. „Ich bin beeindruckt davon, dass die MS&D-Konferenz nun zum ersten Mal als eigenständige Veranstaltung stattfindet. Für mich ist dies ein wichtiger Meilenstein für diese Plattform der internationalen Experten für maritime Sicherheit. Und das Internationale Maritime Museum Hamburg ist dafür der perfekte Veranstaltungsort“, sagt Jörg Dammrich, Head of Business Unit Naval Surface Combatants beim Technologieunternehmen Anschütz.
Strategische Einordnung: Keynotes und Panels

Einer der Keynote-Speaker ist Admiral a.D. Joachim Rühle. Als ehemaliger Chef des Stabes im Alliierten Hauptquartier SHAPE skizziert er in seiner Keynote die aktuelle Sicherheitslage in Europa. Im Anschluss diskutieren Fachleute über EU-Programme wie „Readiness 2030“, die der Stärkung der europäischen Verteidigungsfähigkeit dienen. In einer weiteren Keynote erläutert Norbert Blumenthal, Unterabteilungsleiter Rüstung III im Bundesministerium der Verteidigung, welche Prioritäten bei der Beschaffung auf nationaler und europäischer Ebene gesetzt werden. Diese Rahmenbedingungen zu verstehen, ist für die Industrie entscheidend – für etablierte Unternehmen ebenso wie für Newcomer, die sich erstmals im Verteidigungsmarkt engagieren.

„Wir brauchen junge Unternehmen mit cleveren Ideen, die ihre Technologien in den Verteidigungssektor einbringen“, sagt Konteradmiral a.D. Karsten Schneider, Präsident des Deutschen Maritimen Instituts (DMI), das die Programmgestaltung und die Auswahl der Referierenden verantwortet. In den beiden Panels „New German Programs“ und „Business and Bundeswehr“ diskutieren Expertinnen und Experten über konkrete Projekte sowie über die Herausforderungen und Hindernisse, vor denen Unternehmen stehen, die sich im Rüstungsbereich engagieren wollen. „Der Faktor Zeit ist für die Wiederherstellung unserer Verteidigungsfähigkeit entscheidend“, sagt Mitorganisator Schneider. „Unsere Konferenz kann wichtige Impulse geben, um Industrie, Beschaffungswesen und Marine enger zu verzahnen.“
Über die MS&D
Die MS&D – Maritime Security & Defence Conference ist Deutschlands einzige internationale Fachkonferenz für maritime Sicherheit und Verteidigung. Sie bringt hochrangige Vertreter aus Militär, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen und beleuchtet aktuelle sicherheitspolitische Herausforderungen, europäische Beschaffungsstrategien sowie technologische Entwicklungen – von unbemannten Systemen bis hin zu Dual-Use-Innovationen. Die MS&D ist als Konferenzformat fest im Rahmen der SMM verankert – der internationalen Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft, die alle zwei Jahre in Hamburg stattfindet. Mit der MS&D Special 2025 wird die Konferenz erstmals auch als eigenständige Veranstaltung außerhalb des Messekontexts ausgerichtet – fokussiert, kompakt und mit besonderem Schwerpunkt auf die europäische Beschaffung.







