Die Königlich Niederländische Marine operierte gemeinsam mit der Belgischen und der Estnischen Marine im Rahmen der Übung „Sandy Coast 25“. Der Schwerpunkt lag in diesem Jahr auf dem Schutz von Eemshaven an der Emsmündung, wichtig für den Transit von NATO-Militärausrüstung und des Hafens von Delfzijl an der Ems sowie von wichtigen Daten- und Energiekabeln (KRITIS).
Ziel dieser internationalen Übung war es nicht nur Kriegsaltlasten zu lokalisieren und zu entschärfen, sondern die Zusammenarbeit zwischen den Verbündeten, einschließlich der Polizei und der niederländischen Küstenwache zu verbessern und zu stärken. Dabei steht das Optimieren der Küstenverteidigung ebenso im Fokus wie das Testen fortschrittlicher Technologien gegen moderne Bedrohungen, wie Sabotage an Unterseekabeln oder Angriffe auf strategisch wichtige Häfen. Die dafür zuständige Joint Inter Agency Task Force - North Sea leitete die maritime Operation.
Dieses Jahr war der Einsatz von unbemannten Überwasserschiffen (USV) und autonomen Unterwasserfahrzeugen (AUV), die zur Aufklärung und Minenräumung eingesetzt wurden, besonderer Schwerpunkt. Auch die bewaffnungsfähige Aufklärungsdrohne MQ-9 „Reaper“ (General Atomics) der niederländischen Luftwaffe kam im Übungsgebiet zum Einsatz. Die ferngesteuerten Einheiten machen einen Teil der Arbeit für die Taucher sicherer und weniger intensiv. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Taucher überflüssig werden.
Die Niederlande nahmen mit den Minenjagdbooten der Alkmaar-Klasse HNLMS „Willemstad“ (M 864) und „Schiedam“ (M 860), dem Forschungsschiff MV „Geosea“ sowie dem Tauchunterstützungsschiff HNLMS „Nautilus“ (A 853) teil. Darüber hinaus hatte das Expeditionary Survey Boat HNLMS „Hydrograaf“ (H8021) die Aufgabe, Gewässer, Häfen und Schifffahrtskanäle im Wattenmeer zu kartieren. Belgien nahm mit dem Minenjagdboot BNS „Lobelia“ (M 921, Flower-Klasse) teil und Estland stellte Spezialisten und Material für die Kampfmittelbeseitigung zur Verfügung.
Die Übung Sandy Coast dauerte dieses Jahr knapp 2 Wochen und findet jährlich im Wechsel in Belgien und den Niederlanden statt. Dabei ist diese Übung für beide Länder mehr als Routine, denn sie verdeutlicht, wie sehr aktuelle geopolitische Konflikte zusammenwirken und die Sicherheit Europas auch von der Sicherheit am Meeresboden abhängt.
kdk, SWZ Maritime