Screenshot ex-USS Denver kurz vor Ende des SINKEX 2 während RIMPAC22. Foto: US Navy

Screenshot ex-USS Denver kurz vor Ende des SINKEX 2 während RIMPAC22. Foto: US Navy

RIMPAC22: spektakuläre Versenkung der ex-USS Denver

In der Zeit vom 29. Juni bis 4. August 2022 findet auch dieses Jahr wieder das zweijährlich abgehaltene multinationale und streitkräfteübergreifende Marinemanöver „Rim of the Pacific“ (RIMPAC) unter der Leitung United States Pacific Fleet im Seegebiet von Hawaii bis Süd-Kalifornien statt.

Neben den Anrainerstaaten des Pazifiks, dem United States Marine Corps, der United States Coast Guard und der United States National Guard ist außerdem noch die Royal Navy zur Teilnahme eingeladen. Dieses Jahr beteiligen sich 26 Nationen mit 38 Schiffen, 3 U-Booten, mehr als 170 Flugzeugen, 30 unbemannten Systemen und gesamt etwa 25.000 Personen.

SINKEX

Eines der spektakuläreren Serials im Übungkatalog ist das SINKEX (Sinking Exercise), bei dem ausrangierte Einheiten der U.S. Navy als Zielscheibe für ausgesuchte Waffensysteme dienen – und letztendlich versenkt werden, also umweltfreundlich unter strengen Auflagen entsorgt und anschließend meist als künstliches Riff deklariert werden.

SINKEX #1

Bereits am 12. Juli wurde durch amerikanische, kanadische, malaysische und australische Marineeinheiten mittels Flugkörper und Bomben die Fregatte ex-USS Rodney M. Davis (FFG-60, Oliver Hazard Perry-Klasse) versenkt. Das war der eigentliche „Marineanlauf“.

Japanisches Land-Schiff-FK-System Type 12. Foto: US Army

SINKEX #2

Bei einem zweiten, eher landsystemlastigen Anlauf konnten am 22. Juli die Luft-, Land- und Seekomponenten der U.S. Armed Forces und der Japanese Self-Defense Forces gegen das ehemalige Dock-Landungsschiff USS Denver (LPD 9, Austin-Klasse) die Wirksamkeit ihrer unterschiedlichen Waffensysteme nachweisen.

Amerikanischer Mehrfach-Raketenwerfer HIMARS. Foto: US Army

Feuerwerk

Von Hawaii aus schossen die Japanese Ground Self-Defense Forces und die U.S. Army Boden-Schiffs-Raketen vom Typ 12 und Übungsraketen des High Mobility Artillery Rocket System (HIMARS). Aus der Luft brachte eine F/A-18F Super Hornet der U.S. Navy eine Langstrecken-Anti-Schiffs-Rakete zum Einsatz. Darüber hinaus belegten AH-64 Apache-Hubschrauber der U.S. Army die „Denver“ mit Hellfire Luft-Boden-Flugkörpern, ungelenkten Raketen und ihren 30mm Bordkanonen. Die F/A-18C/D Hornets des U.S. Marine Corps setzten einen luftgestützten Marschflugkörper ab, dazu Luft-Boden Anti-Radar-Raketen und JDAM Präzisions-Lenkmunition (Joint Direct Attack Munition).

Zu guter letzt durfte auch die U.S. Navy mit dem Lenkwaffenzerstörer USS Chaffee (DDG 90) von See aus ihre 5-Zoll-Kanone Mark 45 sprechen lassen.

Arleigh Burke-Klasse Lenkwaffenzerstörer USS Gridley (DDG 101) feuert mit der 5 Zoll Mark 45 Kanone. Foto: U.S. Navy

Wenn schon, denn schon!

Die kurzen Videos zeigen allerdings nur eine knappe Sequenz des konzentrierten Feuers, bei dem selbst durch zum Teil inerte Munition die ehemals 46 Jahre im Dienst der U.S. Navy gestandene und 2014 außer Dienst genommene USS Denver zum „Sieb“ zerschossen nur noch den Kraftlinien der Gravitation folgen konnte. Auch ein Video zum Beschuss der ex-USS Rodney M. Davis ist beigefügt.

1 Kommentar

  1. Spektakuläre Geschichte, das war mir vollkommen unbekannt.

    Besten Gruß

    Adnan

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