Indienststellung SSBN "Generalissimo Suvorov" der "Borey"-Klasse. Foto: Sevmash

Indienststellung SSBN "Generalissimo Suvorov" der "Borey"-Klasse. Foto: Sevmash

Russland: Marine-Feuerwerk zum Jahreswechsel

Das traditionell zur Weihnachtszeit stattfindende - aber zum kalendarischen Ende des Jahres wohl bilanzierend notwendige - Feuerwerk der Marine der Russischen Föderation mit Kiellegungen, Stapelläufen und Indienststellungen wurde gerade noch rechtzeitig am 29. Dezember vom Staatspräsidenten Vladimir Putin aus seiner Residenz in Novo-Ogaryovo 15 Kilometer westlich von Moskau per Videokonferenz gezündet: In Dienst gestellt und der Marine übergeben wurden der Minensucher "Anatoly Shlemov" (Pazifikflotte), die Korvette "Grad" (Baltische Flotte) und das strategische Atom-U-Boot K-553 "Generalissimo Suvorov", das sechste der acht mit jeweils 16 ballistischen Interkontinental-Raketen (Bulava 30 / SS-NX-32) nuklear bestückten "Borey"-Klasse (Pazifikflotte).

Balsam für die Seele

Zuvor versprach Vladimir Putin noch allerlei Steigerungsraten und Verbesserungsanstrengungen quer durch den Wunschzettel der Marine und der Werften. Nicht nur die serienmäßige Ausrüstung aller Mehrfachstartsilos tragenden Einheiten mit Hyperschallwaffen "Zircon", sondern auch die Bauplanung für vier weitere strategische Atom-U-Boote und die Realisierung von Flugzeugträgern der allerersten Weltklasse. Aber das war alles grammatikalisch korrekt in der Zukunftsform gehalten.

 

Stapellauf des strategischen U-Bootes "Emperator Aleksandr III" der "Borey"-Klasse. Foto: MoD Moskau

Strategische Rüstung

Nahezu zeitgleich mit der Indienststellung der "Suvorov" erfolgte der Stapellauf und die Taufe der "Imperator Aleksandr III", der nächsten Baunummer der Borey-Klasse (Projekt 995/955A, 170 Meter, 20.000 Tonnen getaucht). Die ersten drei 995-Boote waren noch mit Startern für das Vorgängermodell der Bulava-ICBM gebaut worden (SS-NX-28), die nachfolgenden Boote wurden von Anfang an konstruktiv für die etwas kleineren Bulava-30 gezeichnet. Der Name "Knyaz Pozharski" ist für die Baunummer 8 vorgesehen - die angekündigten weiteren vier sollen "Dimitri Donskoy" und "Knyaz Potemkin" getauft werden, wobei für die beiden letzten Bomber wohl noch knackige Vorbilder zwecks Namensgebung gesucht werden. Damit sollen zukünftig alle älteren Muster der strategischen U-Boote der Klassen "Typhoon", "Delta III" und "Delta IV" abgelöst werden können.

"Buyan-M"-Korvette "Naro Forminsk" nach Stapellauf. Foto: MoD Moskau

Etwas Kleines für die Ostsee

Die für die Baltische Flotte vorgesehene Buyan-M-Korvette "Grad", die zehnte Einheit der mit zwölf Rümpfen geplante Klasse kleiner FK-Plattformen (Projekt 21631, 74 Meter, 1.000 Tonnen), führte im Dezember noch abschließende See- und Funktionserprobungen in der Ostsee durch (100 mm und 30 mm Schießen). Ihre Hauptbewaffnung in den Senkrechtstartsilos, die Seeziel- und Marsch-FK Oniks (SS-N-26) und Kalibr (SS-N-27/30) mit bis zu 1.500 Kilometern Reichweite, wird es auch übungsweise wohl kaum in diesem Seeraum zünden können. Zwei weitere Einheiten - "Naro-Forminsk" und "Stavropol" - befinden sich im Bau und sollen der Schwarzmeer-Flotte zugeordnet werden. Auch die Korvette "Grad" wurde zum Jahreswechsel an die Marine zur Nutzung übergeben.

Minenkampfboot "Anatoly Shlemov" der "Alexandrit"-Klasse bei der Indienststellung. Foto: MoD Moskau

Zu guter letzt

Das 900-Tonnen "Alexandrit"-Klasse Minenkampfboot "Anatoly Shlemov" (Projekt 12700) ging schlicht im Nachrichtengewitter unter. Da aber auch bei den Minenabwehreinheiten ein deutlicher Modernisierungsbedarf besteht und noch mindestens vier - wenn nicht zehn - weitere Boote im Bauplan der Russischen Marine vorgesehen sind, wird es noch ausreichend Gelegenheit geben, über diese Bootstypen zu berichten.

Das Jahr startet mit wohltuenden Reden, großen Zielen und interessanten Plänen, aber keinem einzigen Wort zu den Fakten der Schwarzmeer-Flotte im Einsatz gegen die Ukraine!

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