Ukrainisches AGI "Simferopol". Foto: Ukrainian Navy

Ukrainisches AGI "Simferopol". Foto: Ukrainian Navy

Ukraine: Erster Überwasserangriff einer russischen Seedrohne

Russischer Drohnenangriff auf ukrainische Marineeinheit

Erstmals in der Chronologie des Ukraine-Krieges ist die Kiewer Marine am 28. August 2025 von einer russischen Überwasserdrohne (ähnlich der ukrainischen Magura V) angegriffen und schwer getroffen worden. Ereignet hat sich der Vorfall nachts im Mündungsdelta der Donau. Eine Auswertung identifiziert diese Stelle etwa 30 Kilometer flussaufwärts (etwa 3 Kilometer westlich von Wylkowe) auf der ukrainischen Donau-Seite – in der Flussmitte nur wenige Meter entfernt verläuft die NATO-Grenze zu Rumänien! 

AGI "Simferopol" , Drohnenkamera. Foto: Russische Medien

AGI "Simferopol" , Drohnenkamera. Foto: Russische Medien

Das mittelgroße Aufklärungsschiff „Simferopol“ (Projekt Laguna, 55 Meter, 1.200 Tonnen), gebaut in Kiew nach den Plänen des Trawler-Typs 502EM und erst 2021 in Dienst gestellt, lag dort vermeintlich sicher und wohl ohne weitere Schutzvorkehrungen vor Anker, als es angegriffen und schwer beschädigt wurde. Von den bis zu 30 Besatzungsangehörigen konnte zwar ein Großteil – einige verletzt – in Sicherheit gebracht werden, jedoch wurden zwei getötet, weitere werden vermisst. Die „Simferopol“ sei russischen Angaben zufolge gesunken, was die Ukraine dementiert. 

Der Angriff wurde von der Drohnenkamera registriert und zusätzlich von einer fliegenden russischen Drohne über ukrainischem Küstenterritorium beobachtet, das Videomaterial wurde online gestellt. Geübt hatte die russische Marine diese Verfahren in dem weltweiten Großmanöver „July Storm“ unmittelbar vor der ausgefallenen Parade zum Tag der Marine (Sankt Petersburg) Ende Juli.

Russisches Video der Drohnen:

Ukrainischer Drohnenangriff im Asowschen Meer

Dem russischen Angriff vorausgegangen war ein ukrainischer Drohnenangriff auf eine Buyan-M FK-Korvette im Asowschen Meer. Dieser Angriff wurde koordiniert mit einer ersten Drohne gegen die Sensoren und einer zweiten Drohne direkt gegen die Aufbauten vorgetragen. Dies soll das Schiff beschädigt und zum Rückzug von seiner Patrouillenaufgabe, bzw. womöglich sogar zum Abbruch eines Kalibr-Angriffs gegen die Ukraine gezwungen haben.

Kleine Kampfkorvette "Zeleniy Dol" der Buyan-M-Klasse. Foto: Michael Nitz

Kleine Kampfkorvette "Zeleniy Dol" der Buyan-M-Klasse. Foto: Michael Nitz

Video der FPV-Drohnen (first person view) von suchomimus:

Wie so ein Kalibr-Raketenstart abläuft, ist im folgenden Video dargestellt:

P-8A Poseidon mit ausgefahrenem Sensor. Foto: telegram/bomber_fighter (rus)

Seeraumüberwachung Schwarzes Meer

Tags zuvor hatte noch eine von Sizilien (NAS Sigonella) kommende und mit dem Advanced Airborne Sensor AN/APS-154 bestückte P-8A Poseidon der US-Navy eine mehrstündige Aufklärungsmission quer über das Schwarze Meer geflogen. Dabei wurde sie erstmals von einem russischen Sukhoi Abfangjäger aufgespürt, begleitet und mit abgeklappten Sensor dokumentiert.

Konsequenzen

Bei allen offenen Fragen zum Einsatz dieser russischen Drohne unmittelbar neben der Grenze zu NATO-Partnern, weit im Westteil des Schwarzen Meeres, wird man sich in einigen Stäben neu orientieren müssen, was die Seeraumüberwachung, den Schutz des zivilen Frachtverkehrs und Schwarmangriffen – nicht nur im Schwarzen Meer – angeht.

P-8A Poseidon mit AAS AN/APS154. Foto: x/archer83able

P-8A Poseidon mit AAS AN/APS154. Foto: x/archer83able

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