Wappen des Marineunterstützungskommandos in Wilhelmshaven. Grafik: wikimedia commons

Wappen des Marineunterstützungskommandos in Wilhelmshaven. Grafik: wikimedia commons

Wenn das MUKdo zu Kijima oder Muck Island wird - die Tücken der Übersetzung

Dieses Portal berichtete am 27. September 2023 über die am 29. stattfindende Kommandoübergabe des Marineunterstützungskommandos (MUKdo) in Wilhelmshaven. Grundlage war eine Pressemitteilung des PIZ Marine vom 26.09.2023, aus der sicherlich auch dpa ihre kurze Meldung vom 29.09.2023 generierte (beide Links siehe unten).

Wenn man sich - wie die Redaktion marineforum - häufig mit ausländischen Informationen und Quellen befasst, dann lässt man bei Übersetzungs-Programmen gerne Vorsicht walten. Gerade im maritimen Bereich geht da schon mal etwas schwer daneben! Ein markantes Beispiel hatte vor wenigen Tagen der "Aussiedlerbote" auf seiner Website gegeben: Die aus der dpa-Meldung erstellte Mitteilung für den deutsch-russischen Leserkreis des eigentlich pro-westlichen, in Russland gesperrten Portals "aussiedlerbote.de" der Stratera Mediengroup liest sich dann wie im folgenden Absatz zitiert - was aber kein Mensch verstehen kann, der nicht über Marine-eigentümliches Vokabular verfügt, oder das Ausgangsmaterial ziemlich gut kennt.

Zitat aussiedlerbote.de:

Führungswechsel im Naval Support Command

Neue Leitung des Marineunterstützungskommandos: Matthias Michael Pothof wechselt von Bonn nach Scholtens. Die Übergabe erfolgt voraussichtlich um 10 Uhr.

Das Naval Support Command (Kijima), das für die Gewährleistung der Funktionsfähigkeit der Schiffe und Flugzeuge der Flotte verantwortlich ist, ändert die Befehlsgewalt. Die Übergabe soll einer Mitteilung zufolge am Freitag (10 Uhr) in Wilhelmshaven stattfinden. Kapitän Matthias Michael Potthoff wird künftig das Kommando über Mook Island übernehmen.

Potterhoff war zuletzt Leiter des Bundesministeriums der Verteidigung in Bonn. Pothoff sagte vorab: „Unser größtes Potenzial sind unsere Mitarbeiter mit geballtem Fachwissen. Das ist unser größtes Kapital, und ich respektiere und freue mich darauf.“

Muk Island von Flottenadmiral La Lars Holm aus dem Jahr 2017 . „Dieses Kommando ist für die Wartung unserer Schiffe, fliegenden Waffensysteme und zahlreicher Marineeinrichtungen an Land unverzichtbar“, sagte Holm vor der Übergabe.

Muck Island gehörte früher zu den Die Deutsche Marine existiert in ihrer jetzigen Form seit 2012. Das Kommando verfügt über 14 Standorte in Deutschland. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über Repräsentanzen in den Niederlanden und den Vereinigten Staaten. Die Mitarbeiter sind im niedersächsischen Schortens (Friesland) in der Nähe von Wilhelmshaven ansässig. Koh Mook hat etwa 1.100 Mitarbeiter.

Zitatende

Ich weiß ja nicht, wo Scholtens liegt, aber Muck Island gibt es wirklich: das winzige Eiland liegt südlich der Insel Skye und gehört zu den Inneren Hebriden vor Schottland. Und Kijima scheint unter anderem eine ostasiatische Comic-Figur zu sein! Zurück zum Text.

Hier wurde vermutlich zuerst die dpa-Meldung übersetzt und in kyrillische Buchstaben umgeschrieben - um die wohl dann bereits unverständliche Meldung wieder per Programm ins Deutsche zurück zu transkribieren - mit bemerkenswertem Erfolg. Künstliche Intelligenz kann das noch nicht gewesen sein, oder? Man muss auch mal schmunzeln dürfen!

Lieber Aussiedlerbote, wenn Ihnen maritimer Inhalt im Rohtext oder in der Übersetzung nicht mehr sinnvoll erscheint, dann wenden Sie sich gerne an diese Stelle - wir würden uns freuen, Ihnen mit sachlichen Informationen zur Seite stehen zu dürfen. Denn uns ist es durchaus wichtig, auch Ihrem Leserkreis maritime Zusammenhänge und die Abhängigkeit Deutschlands von sicheren Seehandelswegen näher bringen zu können. Alles auch unter dem Hashtag #meerverstehen - denn da ist mehr drin, als man sich landläufig vorstellen mag. Mit kollegialem Gruß - Redaktion marineforum.

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