Vision 60 von Ghost Robotics, Foto: US Space Force/S. Becker

Vision 60 von Ghost Robotics, Foto: US Space Force/S. Becker

Brandabwehr an Bord: US-Navy setzt auf Robotertechnik

Als Mitte Juli 2020 in der Naval Base San Diego auf der Bonhomme Richard ein verheerendes Feuer ausbrach, das mit dem Totalverlust des Trägerschiffes endete, hätte man mit heute verfügbaren Automaten durchaus noch erfolgreich eingreifen können. Hätte! Natürlich kamen bei der Bonhomme Richard haarsträubende Fehler in der Organisation der Brandbekämpfung dazu, die diesen Großbrand erst zur Katastrophe gemacht haben. Die heute verfügbare Robotertechnik erlaubt es jedoch, mobile und dabei stabile Maschinen in Hundegröße mit Sensoren, Effektoren und künstlicher Intelligenz auszustatten und anzulernen, die sich an Bord in Decks und über Hindernisse und Stufen hinweg bewegen können. Sie sollen Aufgaben übernehmen, die für Menschen zu gefährlich oder gar unmöglich sind. Neben Branderkundung und -bekämpfung im Extremfall bis hin zum alltäglichen Arbeitsfall der Tankreinigung in lebensfeindlicher Atmosphäre sind eine Vielzahl von automatisierten und autonomen Unterstützungsleistungen vorstellbar. Diese müssen definiert und anschließend die Maschine zweckbezogen konstruiert und programmiert werden. Das Naval Center for Space Technology mit seinem Naval Research Laboratory tut genau dies – und ist mit zwei Teams unterwegs, um hundeähnliche Vierbeiner für schiffstypische Aufgaben zu optimieren. Dazu müssen sie auch heftige Schiffsbewegungen in schwerer See ausgleichen und das Öffnen von Luken und Schotten bewerkstelligen können. Ausgangsmaterial ist Vision 60 von Ghost Robotics, ein Roboter, der bisher Bewachungsaufgaben am Grenzzaum einer Luftwaffenbasis wahrnimmt.

Spot - von Boston Dynamics, Foto: US Navy/E. Parsons

Spot - von Boston Dynamics, Foto: US Navy/E. Parsons

Oder auch ein Social-Media-Star wie der gelbe, „tanzende“ Inspektions-Roboter namens Spot von Boston Dynamics. Getestet werden die neuen Funktionen und Ausstattungsmerkmale, darunter ein fünfter Manipulationsarm auf dem Rücken, an Bord des Museums-Flugzeugträgers Midway in der Bucht von San Diego. Wenn „Robby“ jedoch zu sehr einem Hund ähnelt, dann wird der Mensch ihn wiederum nur schweren Herzens ins Feuer schicken!

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

de_DEGerman