Eisversorger "Almirante Irízar" grüßt Nationalmannschaft aus dem Eis. Foto: Armada Argentina

Eisversorger "Almirante Irízar" grüßt Nationalmannschaft aus dem Eis. Foto: Armada Argentina

Argentinien: Fußballgrüße aus dem Eis

Während unseres Winters auf der Nordhalbkugel sieht wie Welt auf der südlichen Hemisphäre ganz anders aus: Alles, was an eisfähigen Marinefahrzeugen verfügbar ist, besucht und versorgt die vielen nationalen und internationalen Forschungsstationen in der entfernten Antarktis. Personal und Material werden ausgetauscht, oder Lebensmittel für die kommenden Wintermonate eingelagert. Auch größere Reparaturen oder Baumaßnahmen können nur in dieser Zeit vorgenommen werden, danach wird es wieder eisige Nacht südlich des Polarkreises.

Antarktis-Versorgung

Die "Almirante Irízar", der 15.000 Tonnen große und mittlerweile 45 Jahre alte Eisversorger der argentinischen Marine, ist jetzt an der Südspitze des Weddell-Meeres, ihrem südlichsten Punkt der diesjährigen Antarktis-Kampagne angekommen. An der dortigen Vahsel Bucht liegt 15 Kilometer eiseinwärts die südlichste, dauerhaft besetzte Station Argentiniens, die "Base Belgrano II", benannt nach General Manuel Belgrano, einem nationalen Freiheitskämpfer und Begründer der argentinischen Flagge.

Gruß aus dem Gefrierfach

Knapp zwei Monate nach der Weltmeisterschaft in Katar schickte nun die Besatzung der "Almirante Irízar" einen Glückwunschgruß an die Fußball-Mannschaft und die Nation. Sämtliche Frauen und Männer des Schiffes stellten sich auf dem Eis in Form der drei Sterne auf - für den dritten nach Hause gebrachten Titel. Als das Schiff ohnehin an der gigantischen Eisplatte aufstoppen musste, um per Drohne den besten Weg entlang des relativ eisfreien Kanals zwischen der Kante und dem Festland (Coats Land) zu finden, nutzte man kurzerhand die Gelegenheit, einen Gruß der besonderen Art an die "Albiceleste" - die "weiß-himmelblauen" (Nationalfarben) - zu gestalten.

Tradition

Diese Geste des Eisbrechers hat mittlerweile Tradition - nicht immer erfreuliche: Im Winter 2017/18 ging der Gruß an das U-Boot S-42 "San Juan", das mit 44 Besatzungsmitgliedern etwa 3.000 Kilometer weiter nördlich verschollen und dann später implodiert 800 Meter tief an der Schelfkante gefunden wurde. Die Besatzung der "Almirante Irízar" stellte sich als Zahl 44 auf dem Eis auf.

Argentinisches U-Boot "San Juan", gesunken 15. November 2017. Foto: Armada Argentina

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert