Belgische Fregatte "Louise-Marie", Karel Doorman-Klasse. Foto: NATO.int

Belgische Fregatte "Louise-Marie", Karel Doorman-Klasse. Foto: NATO.int

ASPIDES: Teilnahme belgischer Fregatte verzögert sich

Die Eingliederung der belgischen Fregatte „Louise-Marie“ (F931) in die europäische Marine-Operation EUNAVFOR ASPIDES zum Schutz der Schifffahrt gegen Übergriffe der Huthi-Milizen im Roten Meer muss warten. Nach einer Mitteilung des Brüsseler Verteidigungsministeriums vom 12. April 2024 verbleibt die Fregatte nunmehr zu Ausbildungszwecken im Mittelmeer und verschiebt ihre für diesen Tag vorgesehene Passage des Suez-Kanals bis technische Fehler behoben seien. Die Fregatte der ehemals niederländischen M-Klasse verließ am 10. März Zeebrügge zu einem mehrmonatigen Einsatz im Roten Meer.

Start einer ESSM Sea Sparrow aus Vertikalstarter auf einer Fregatte der M-Klasse. Foto: cavdkm.nl

Start Sea Sparrow aus VLS auf Fregatte M-Klasse. Foto: cavdkm.nl

Während die offizielle Mitteilung nicht auf die Ursachen eingeht, soll der Fehler bei einem Testschuss des Boden-Luft-Flugkörpersystems RIM-7 Sea Sparrow aufgetreten sein, als dieser beim Start aus dem Kanister nicht ausgestoßen wurde. Der Vorfall soll sich gemäß beim Übungsschießen mit simuliertem Drohnen-Anflug ereignet haben. Nach der Fehlzündung des Sea Sparrow habe sich die "simulierte" Drohne auch durch die anderen Abwehrsysteme nicht mehr erfolgreich bekämpfen lassen.

Sollten diese Angaben zutreffen, dann zählt der aufgetretene Fehler und dessen Folgen eher zu der Kategorie "nicht so schnell behebbar", auch wenn der vertikal montierte Startbehälter (VLS) den Boosterstrahl auf dem Seitendeck querschiffs abstrahlt (siehe Foto).

Die "Louise-Marie“ ist eine von zwei Fregatten der niederländischen Karel Doorman-Klasse, die nach knapp 20 Jahren unter holländischer Flagge erst 2007/08 in den Dienst der Königlich Belgischen Marine gestellt wurden. Das Schiff ist 124 Meter lang und verdrängt 3.400 Tonnen. Zu ihrer Bewaffnung gehören neben den 16 RIM-7 Sea Sparrow-Startern (backbords seitlich des Hubschrauber-Hangars) weitere 8 Harpoon Schiff-Schiff-Flugkörper, Mark 46 Torpedos, ein Goalkeeper CIWS-System, ein Bordgeschütz 76 mm OTO Melara und andere leichte Artilleriewaffen. Ihre fliegende Komponente besteht aus einem NH-90 NFH-Hubschrauber.

Niederländische Fregatte "Van Speijk" feuert ESSM Sea Sparrow. Foto: Royal Netherlands Navy

Niederländische Fregatte "Van Speijk" feuert ESSM Sea Sparrow.
Foto: Royal Netherlands Navy

Der Vorfall gibt internationalen Medien Anlass, die nunmehr dritte Abwehr-Panne europäischer Marinen beim Einsatz von Flugkörper-Systemen argwöhnisch zu kommentieren. Auf dem steinigen Weg zur "Kriegstüchtigkeit auf See" werden natürlich immer wieder die dänische Fregatte „Iver Huitfeldt“ und die deutsche Fregatte „Hessen“ angeführt. "Nicht verzagen – weiter wagen . . . " der Rest des Textes ist bei Seefahrern ja bekannt!

Quelle: belga, marineschepen.nl,

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