Baunummer 5 der Ostsee-Steregushchiys: "Merkury" in Dienst gestellt. Foto: Severnaya Verf

Baunummer 5 der Ostsee-Steregushchiys: "Merkury" in Dienst gestellt. Foto: Severnaya Verf

Baltische Flotte: Neue Steregushchiy-Korvette im Dienst

Die Severnaya Werft in Sankt Petersburg hat in der zweiten Maiwoche ihre fünfte Steregushchiy-Korvette (Projekt 20381, 105 Meter, 2.200 Tonnen, 8 FK SS-N-25) an die russische Marine ausgeliefert. Das Mehrzweck-Kampfschiff war vor gut acht Jahren auf Kiel gelegt worden, allerdings noch unter dem anfänglich geplanten Namen "Retiviy". Sie trägt jetzt den Namen "Merkury" und erinnert damit an eine für die russische Marine recht symbolhafte Kanonen-Brigg, die sich 1829 vor den Dardanellen gegen zwei türkische Fregatten behaupten und den Feindkräften entkommen konnte.

Ostsee

Auch die Baupläne waren noch die der bisher für die Baltische Flotte abgelieferten Ostsee-Steregushchiys der Projekte 20380 (Typschiff) und 20381 ("Soobrazitelny", "Stoikiy" und "Boikiy") - sie unterscheiden sich lediglich im Flugabwehrsystem vor den Brücken-Aufbauten. "Strogiy", Baunummer 6, befindet sich ebenfalls in einem fortgeschrittenen Baustadium kurz vor der Abnahme.

Pazifik

Vier weitere Steregushchiys wurden für die Pazifikflotte auf der Komsomolsk Werft am Amur 600 Kilometer nördlich von Wladiwostok gebaut und ausgeliefert, wie die "Sovershenny", "Gromky" und "Aldar Tsydenzhapov", wobei sich "Rezky" als letzte wohl noch in der Abnahme befindet.

Integrierter Hauptmast

Mittlerweile hat ein integrierter Hauptmast freistehende Sensoren ummantelt und den markanten, schwarz gepönten - weil mitten im Abgasstom stehenden - Zweibeinmast entbehrlich gemacht. Das trifft für die jeweils letzten zwei Baunummern zu.

Drei Steregushchiys: Mitte Ausgangsmodell - links Integralmast - rechts Steregushchiy-II. Montage: navalanalysis.com

Weiterentwicklung

Im Übrigen wurde dieser Mast offensichtlich aus der Entwicklung der Steregushchiy-II-Klasse (Typschiff: "Gremyashchy", Projekt 20385) übernommen - der Bau dieser stärker bewaffneten Variante (8 FK SS-N-27/30 Kalibr) wurde jedoch aus Kostengründen bereits nach zwei begonnenen Einheiten abgebrochen. Baunummer 2 "Provorny" wurde zudem im Dezember 2021 durch einen Brand auf der Severnaya Verf stark beschädigt, so dass derzeit das Typschiff als Einzelfahrer bei der Pazifikflotte im Dienst steht. Vor gut zwei Jahren wurde aber auch bekannt, dass das Programm wieder aufgenommen werde und vier weitere Korvetten dieses Typs in Komsomolsk am Amur für die Pazifikflotte aufgelegt und zwischen 2024 und 2028 an die Marine übergeben werden sollen. Drei Einheiten befinden sich dort im Bau.

Nach den Bauserien zu urteilen wohl eine gelungene Mehrzweck-Korvette für gemäßigte Randmeere und darüber hinaus!

1 Kommentar

  1. Moin,

    seitens der russischen Konstruktionsbüros (ZMKB „Almaz“ = Zentrales Hochseekonstruktionsbüro „Almaz“ (ЦМКБ „Алмаз“ = Централное морское конструкторское бюро „Алмаз“) dieser Korvetten gibt es KEINE Projektnummer 20381. Diese Projektnummer wurde von den Erstellern von „JANE´s Fighting Ships“ erfunden, um anscheinend Veränderungen im Verlauf des Baus dieser Korvetten abzubilden.

    Zu ergänzen ist noch, dass die Korvette „Merkuriy“ („Меркурий“) in den Dienst der russischen Schwarzmeerflotte gegangen ist; am 11.Mai 2023 wurde das Übernahmeprotokoll zum Abschluß der staatlichen Erprobungen der Korvette „Merkuriy“ („Меркурий“) durch den Vorsitzenden der Staatlichen Übernahmekommission Kapitän 1.Ranges Wiktor Iwanow (Виктор Иванов) unterzeichnet und am 13.Mai 2023, dem 240.Jahrestag der Gründung der russischen Schwarzmeerflotte, wurde die Korvette „Merkuriy“ („Меркурий“) seitens des Oberbefehlshaber der russischen Seekriegsflotte Admiral Nikolaj Anatoljewitsch Jewmenow (Николай Анатольевич Евменов) im Hafen von Baltijsk in den Dienst der russischen Seekriegsflotte (und speziell der russischen Schwarzmeerflotte) gestellt.

    Der richtige vollständige Name der oben erwähnten Pazifikflottenkorvette ist „Geroy Rossiyskoy Federatsii Aldar Tsydenzhapov“ („Герой Российской Федерации Алдар Цыденжапов“).

    Zweckmäßigerweise nutze ich bei der Umschreibung der russischen Kriegsschiffsnamen die in der NATO übliche Schreibweise.

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