Verbesserung des Sicherheitsniveau der Nordostpassage und allgemein in den arktischen Regionen

Verbesserung des Sicherheitsniveau der Nordostpassage und allgemein in den arktischen Regionen

Russland: Beobachtungssystem für die Sicherheit der Nordostpassage?

Russland entwickelt derzeit ein Überwachungssystem für die arktische Küstenzone der Föderation. Dieses System soll die Sicherheit des Schiffsverkehrs in der Nordostpassage gewährleisten. Verantwortlich für seine Entwicklung zeichnet der "Konzern Taktische Raketenwaffen" (Taktitscheskoe Raketnoe Wooruschenie).

Laut Aussage eines Vertreters des Konzerns befindet sich das System derzeit in der Konzeptphase. Ziel der Arbeit ist es, einen einzigen Informationsraum in der gesamten russischen Arktis entlang des Nördlichen Seeweges zu schaffen. Dazu wird ein Netz von ferngesteuerten Beobachtungsstellen aufgebaut, deren Daten und Informationen ein umfassendes Lagebild ergeben sollen.

Die Radarstellen ermöglichen die Kontrolle der Meeresoberfläche über Entfernungen von 50 bis 200 Kilometern. Diese Radardaten werden nicht nur für das Verteidigungsministerium und die Russische Marine verwendet, sondern dienen auch dem Grenzschutzdienst und dem Ministerium für Notsituationen (Katastrophenschutz). Sie sollen die Sicherheit der Seewege gewährleisten, den Einsatz der Eisbrecher koordinieren und die Leitung von Konvois unterstützen. Das ganze Beobachtungssystem soll auch die unerlaubte Navigation auf den Nordmeer-Routen verhindern.

Die einzelnen Stationen sollen über Diesel- und Windkraftanlagen eine autonome Stromversorgung erhalten. Zusätzlich sollen Drohnen verwendet werden, um die Dicke des Eises zu messen. Das Netz wird außerdem die notwendige Kommunikation mit den Fahrzeugen im Gebiet unterstützen. Es wurde betont, dass man beim Bau der neuen Beobachtungsstellen auch auf Umweltaspekte achten und den natürlichen Lebensraum der Wildtiere nicht stören will.

Kommentar
Das Beobachtungssystem wird definitiv das Sicherheitsniveau der Nordostpassage und allgemein in den arktischen Regionen verbessern. Gleichzeitig aber wird es Russlands Position zur Einflussnahme in der Arktis ausbauen und Moskau erlauben, den Zugang zu umstrittenen Gebieten streng zu kontrollieren. Um darüber hinaus die Bedeutung der Arktis in der russischen Politik zu stärken, wird in der Marine informell die Möglichkeit der Aufstellung einer Arktischen Flotte in Erwägung gezogen. Diese neue Flotte würde zwar anfänglich Ressourcen aus den russischen Nord- und Pazifikflotten abziehen, aber langfristig könnte sie dafür mit Schiffen und Spezialausrüstung ausgestattet werden, die optimal an die arktischen Bedingungen angepasst sein sollten.

Autor: Grzegorz Kolański

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