Feuer auf der Bonhomme Richard im Juli 2020. Foto: Christina Ross / U.S. Navy

Feuer auf der Bonhomme Richard im Juli 2020. Foto: Christina Ross / U.S. Navy

Brand mit Konsequenzen

Wie die US Navy Lehren aus der Katastrophe der Bonhomme Richard zieht

Das Feuer auf der Bonhomme Richard im Juli 2020 war so verheerend, dass das amphibische Schiff im April 2021 außer Dienst gestellt werden musste (Marineforum berichtete)

Die Konsequenzen und Lehren aus diesem Unglück sind offenbar weitreichender als zunächst vermutet. Die Fähigkeiten zur Bewertung und Reparatur von Gefechtsschäden werden überarbeitet, denn was braucht man, um in einem Krieg gegen hochentwickelte Gegner zu bestehen?

Rear Admiral Eric Ver Hage. Foto: US Navy

Rear Adm. Eric Ver Hage, der Kommandeur des Regional Maintenance Center der Marine, sagte, dass die Marine sogar den ausgebrannten Rumpf des ehemaligen amphibischen Angriffsschiffs Bonhomme Richard für diese Arbeit einsetzt. Es wird auf eine neue Art und Weise Schadensbegutachtung geübt. Auf der Reise zum Abwracken wurde das Schiff noch nützlich, denn mit Tauch- und Bergungspersonal sowie Gutachtern an Bord wurde dokumentiert und geprüft. Das sollte keine einmaliges Ereignis sein, sagte der Admiral. Es geht darum, für ein Kriegsszenario Lehren zu ziehen. Reparaturen sollen durchführbar werden - ein dringender Bedarf für den Fall, dass ein Schiff während eines Krieges beschädigt wird und zum Kampf zurückkehren muss.

Die Zerstörer Fitzgerald und John S. McCain, die zwar nicht im Kampf beschädigt wurden, aber jeweils in separate Kollisionen verwickelt waren, dienen als Beispiel dafür, wie lange die Reparatur von Schiffen dauern kann. Die McCain wurde in ihren Heimathafen Yokosuka zurückgeschleppt und vor Ort repariert, was etwa 23 Monate dauerte. Die Fitzgerald war stärker beschädigt und wurde zu Ingalls Shipbuilding in Mississippi geschleppt - eine der beiden Werften, die die Arleigh Burke-Zerstörer bauen. Für die Reparaturen musste das Schiff an Land gehoben werden, um Teile des Schiffes wieder aufzubauen. Dies dauerte etwa 25 Monate.

Es geht um die Verfügbarkeit von Infrastrukturen wie Trockendocks, aber auch um die Arbeitskräfte und ihre Fähigkeiten. Derzeit verfügt die US Navy nicht über genügend Kapazitäten. Die Wartungskapazitäten für Routinearbeiten reichen nicht, ganz zu schweigen von dringenden Arbeiten aufgrund von Gefechtsschäden oder Unfällen, wie etwa dem Zusammenstoß des Schnellangriffs-U-Boots Connecticut mit einem Unterwasserberg im Oktober im Südchinesischen Meer. Zitat Rear Adm. Eric Ver Hage: "Unsere Reparaturkapazitäten sind voll ausgelastet, wir fahren mit Vollgas. Wenn ich in einen Konflikt gerate, in dem ich zahlreiche Schiffe gleichzeitig reparieren muss, habe ich nicht genügend Kapazitäten. Ich habe nicht genug Trockendocks, und ich habe nicht genug Werften, um das zu bewerkstelligen", fügte er hinzu. "Es ist also ein Problem in Kriegszeiten und ein Problem in Friedenszeiten, wenn wir etwas Ungeplantes haben."

Quelle: www.defensenews.com/ Megan Eckstein

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert