Auf der chinesischen Zhonshan-Station hat die Besatzung den Öl-Tanks Masken der Peking-Oper aufgemalt. Foto: Xinhua

Auf der chinesischen Zhonshan-Station hat die Besatzung den Öl-Tanks Masken der Peking-Oper aufgemalt. Foto: Xinhua

China verstetigt seine Präsenz in den Polarregionen

China weitet seine Expeditionen in die Arktis und Antarktis aus.

Laut chinesischem Ministerium für Naturressourcen werde das nationale polare Beobachtungs- und Überwachungsnetz kontinuierlich verbessert und der Bau der fünften Antarktis-Forschungsstation „Inexpressible Island“ am Rande des Rossmeeres beschleunigt. Inzwischen werde die 40. Antarktisexpedition vorbereitet, zugleich wurde die 13. Mission im Arktischen Ozean beendet.

Die fünf chinesischen Forschungsstationen. Grafik: CSIS

Das Bild zeigt die fünf chinesischen Forschungsstationen. Grafik: CSIS

Mehr zur 5. Antarktis-Forschungsstation in unserem Artikel „Satellitenfotos: China auf dem Vormarsch in der Antarktis“ vom 15. Mai 2023.

Die 39. wissenschaftliche Antarktisexpedition von Oktober 2022 bis April 2023 dauerte 163 Tage. 255 Forscher auf zwei Forschungseisbrechern, Snow Dragon (Xue Long) und Snow Dragon 2, konzentrierten sich auf die Auswirkungen des Klimawandels im südlichen Ozean und untersuchten das Ökosystem am Südpol. Die meisten Beobachtungen und Datenanalysen wurden in den vier chinesischen Forschungsstationen in der Antarktis durchgeführt.

Unterdessen ist die Snow Dragon 2 Ende September auch von der 13. wissenschaftlichen Expedition aus dem Arktischen Ozean nach Shanghai zurückgekehrt. Neben chinesischen waren auch russische und thailändische Wissenschaftler beteiligt, um die internationale Zusammenarbeit bei Expeditionen in der Arktis zu fördern. Sie forschten in den Bereichen Umweltschutz und Meeresverschmutzung und untersuchten neben geologischen auch geophysikalische Zustände und Prozesse in der Region. Das Schmelzen des arktischen Eises eröffnet bereits jetzt neue Schifffahrtsrouten, die nicht nur für Peking, sondern auch für Moskau, von wirtschaftlicher, aber auch von machtpolitischer Bedeutung sind.

Chinas erster Eisbrecher "Xue Long". Foto: chinadaily.com.cn

Mehr zur arktischen Nord-Ost-Route in unserem Artikel „Russische Mangelware: Eisfähige Schiffe für die Nord-Ost-Passage“ vom 27.09.2023.

Im Zuge des Klimawandels werden die Polarregionen immer zugänglicher und legen unberührte Ökosysteme und natürliche Ressourcen frei. China nutzt diese Gelegenheit, um seine Präsenz in den Regionen zu verstetigen und seinen Einfluss in polaren Angelegenheiten zu verstärken. Für das Center for Strategic and International Studies (CSIS) zählen die Aktivitäten Chinas zu den gezielten Bestrebungen, einen globalen Großmachtstatus zu erreichen.

Quelle: The Maritime Executive, CSIS

Alle Forschungsstationen und "beanspruchte" Gebiete im antarktischen Ozean. Grafik: Wikimedia, Creative Commons

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