Hauptseehäfen für Exporte, die von anderen Ländern angeboten werden, Foto: https://www.euractiv.com/

Hauptseehäfen für Exporte, die von anderen Ländern angeboten werden, Foto: https://www.euractiv.com/

EU-Initiative: Neue Exportwege für ukrainisches Getreide

In einem online-Artikel des EU-Magazins euractiv wird der stockende ukrainische Getreideexport aufgegriffen und mit sehr eingängigen Grafiken unterlegt.

Vor dem russischen Überfall auf die Ukraine exportierte das Land monatlich 4 bis 5 Millionen Tonnen Getreide vornehmlich in die Länder Afrikas und des Mittleren Ostens. Dieser Handel verlief zu 90 % über die Häfen des Schwarzen Meeres.

EU-Initiative "Solidarity Lanes"

Mit der Blockade der ukrainischen Küste und des Zugangs zu Häfen an den inneren Wasserwegen müssen neue Landwege über benachbarte europäische Länder etabliert werden, bevor diese Lebensmittel auf dem Seeweg in die Bestimmungsländer verfrachtet werden können. Der Findungsprozess für alternative Routen wird unterstützt durch die „Solidarity Lanes“-Initiative der Europäischen Kommission, damit länderübergreifend alle Möglichkeiten untersucht werden.

Bisher gefundene Routen laufen vornehmlich durch Polen und Bulgarien zu den nächstgelegenen Seehäfen. Aber auch die Häfen von Italien, Slovenien, Kroatien und Belgien/Niederlande auf der nördlichen Seite sind mit LKW und Bahn erreichbar.

Schwierige Lösungsmöglichkeiten

Der Frachtverkehr per LKW eignet sich jedoch eher für die Kurzstrecke. Ein Massengüterverkehr über die Schiene birgt den erheblichen Nachteil, dass von russisch geprägter Breitspur auf europäische Normalspur umgeladen werden muss – abgesehen von hinderlichen Zollverfahren und der geringen Verfügbarkeit entsprechenden Rollmaterials, dessen es ja vor dem Kriege nur in geringem Maße bedurfte.

Die Ukraine hatte vor den Sanktionen große Mengen an Kali (Kaliumkarbonat/Pottasche) über Weißrussland auf der Schiene nach Litauen exportiert. Dieser Weg wäre durchaus nutzbar, wenn da nicht die gut verschnürten Sanktionspakete der EU im Wege lägen.

Für das Massengut bleibt nur der Seeweg

Das Gros der Menge von 22 Millionen Tonnen Getreide in den Lagern der Ukraine – und zusätzlich die Ernte des Jahres 2022 - wird sich aber im Wesentlichen nur über die ukrainischen Häfen transportieren lassen. Schnelle Lösungen sind hier vonnöten!

Link zum Artikel:

https://www.euractiv.com/section/agriculture-food/infographic/how-to-export-grain-from-ukraine-amid-seaport-blockade/

Quelle: euractiv

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