Atlantic Navigator II. Bild: FleetMon

Atlantic Navigator II. Bild: FleetMon

Festgehaltenes Schiff durfte deutschen Hafen verlassen

Ein russisches Frachtschiff, aus Sankt Petersburg kommend, wurde seit dem 4. März vom deutschen Zoll wegen des Verdachts festgehalten, gegen europäische Russland-Sanktionen zu verstoßen. Nach wochenlanger Überprüfung durfte das Schiff den Hafen von Rostock Mitte April wieder verlassen.

Die 193 Meter lange „Atlantic Navigator II“ wird von einer kanadischen Reederei verwaltet und fährt unter der Flagge der Marshallinseln. Das Schiff hatte 251 Container Birkenholz für die USA an Bord. Holz unterliegt zwar den EU-Sanktionen, nicht aber denen der USA, so die Staatsanwaltschaft. Außerdem hatte es angereichertes Uran für US-Kunden geladen, das ebenfalls von den Sanktionen der USA und der EU ausgenommen ist; auch Frankreich kauft Uran in Russland.

Das zuständige Hauptzollamt Stralsund wies darauf hin, dass auch diese Schiffsladung, wie alle in die EU verbrachten Waren, der zollamtlichen Überwachung unterliege. Die „Atlantic Navigator II“ hatte wegen eines Propellerschadens außerplanmäßig eine deutsche Werft angesteuert. In diesem Rahmen wurde die Einhaltung der Beschränkungen des Außenwirtschaftsverkehrs geprüft, insbesondere sanktionierte Handelsware.

Nachdem das Schiff seine Fahrt nach Baltimore/USA fortsetzen durfte, geht der deutsche Anwalt des russischen Kapitäns davon aus, dass auch die Ermittlungen gegen den Kapitän zeitnah eingestellt werden.

kdk
Quelle: gCaptain, Spiegel.de

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