Flaggenwechsel in der Ägäis

V.l.n.r.: FKpt Andreas Mückusch, Kommandant Schleswig-Holstein; Kpt z.S. Stephan Küttler, Kontingentführer; FKpt Kai Röckel, Kommandant Lübeck

Flaggenwechsel in der Ägäis

Fregatte Schleswig-Holstein übernimmt von Fregatte Lübeck

Fregatte Schleswig-Holstein in der Souda Bay

Am 01. September 2021 hat der Kontingentführer des 19. Deutschen Einsatzkontingents der NATO Unterstützung Ägäis, Kapitän zur See Stephan Küttler den Flaggschiffwechsel durchgeführt.  Die Fregatte Schleswig-Holstein unter dem Kommando von Fregattenkapitän Andreas Mückusch ist jetzt neues neues Führungsschiff. Die Fregatte Lübeck unter dem Kommando von  FKpt Kai Röckel hat die einsatzgleiche Verpflichtung hat sich freudig auf den Heimtransit nach Wilhelmshaven begeben. Aber sie wird weiter gefordert sein und keine lange Pause zum Verschnaufen erhalten. "Die Schleswig-Holstein kommt hoch motiviert aus der erfolgreich abgeschlossenen Einsatzausbildung und Kommandant sowie Besatzung sehen dem Einsatz zuversichtlich entgegen" sagte der Kontingentführer, Kapitän zur See Stephan Küttler, der auch die Kooperation aller Akteure in der Region als konstruktiv bewertete.

Hintergrund

Der NATO-Einsatz in der Ägäis wurde im Februar 2016 auf Initiative der deutschen Regierung beschlossen. Ziel war, es die Flüchtlingsströme durch die Ägäis zu reduzieren. Der Einsatz ist nicht vom Bundestag mandatiert, weil keine hoheitlichen Aufgaben durchgeführt werden. Die deutschen Einheiten erstellen Lagebilder für die griechische und türkische Küstenwache sowie FRONTEX.  Meist werden die Einheiten aus der Standing NATO Maritime Group 2 (SNMG2) heraus gestellt, die ansonsten ihren Pflichten im Mittelmeerraum nachgeht. Deutschland stellte von 2016 bis 2017 jeweils den Kommandeur der SNMG2, darunter der heutige Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Kay Achim Schönbach. Seit 2017 wurde mit der oben erwähnten Task Unit 01 eine eigene Einsatzgruppe gebildet, die seitdem durchgehend von einem deutschen Kapitän zur See geführt wird. Der derzeitige Kontingentführer ist der 16.

Fregatte Lübeck begibt sich auf die Heimreise

Die Absicht, gegen illegale Migration und kriminelle Schlepperbanden vorzugehen, ist nicht ohne Kritik geblieben. Der Vorwurf an Griechenland, gegen Migranten aktiv mit sogenannten "Pushbacks" vorzugehen und damit Menschenrechtsverletzungen zu begehen ging durch viele Medien. Der Deutschen Marine wurde vorgeworfen, wegzusehen und sich dadurch mitschuldig zu machen, z.B. vom Verein Mare Liberum, ein Kollektiv von AktivistInnen, die die Ägäis auch mit einem eigenen Schiff gleichen Namens befahren. Dabei handelt es sich um einen ehemaligen holländischen Trawler von 18m Länge, der 1917 gebaut wurde und unter deutscher Flagge mit Heimathafen Berlin fährt. In Bonn hat sich ein "Weltoffen Forum" gebildet, welches ebenso Kritik äußert. Die Flüchtlingskrise, das Drama auf Lesbos und die gegenseitigen Vorwürfe zwischen Griechenland und der Türkei machen den deutschen Beitrag heikel.

 

Fotos: Deutsche Marine/Küttler

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