ELLIDA-MRSS, Grafik: BMT

ELLIDA-MRSS, Grafik: BMT

Grossbritannien: London setzt auf MRSS

Sechs neu zu bauende MRSS – multi-role support ships – sollen die alternden Komponenten der amphibischen Kräfte der Royal Navy und der Royal Marines ablösen. Konzipiert nach neuesten Anforderungen und Erkenntnissen der Kräfteprojektion von See aus an Land, aber auch angepasst an den Bedarf humanitärer Einsätze in nah und fern, sollen diese Plattformen jetzt in breiter Zusammenarbeit aller Akteure konzipiert und entwickelt werden. Wie schon letztes Jahr bekannt gegeben, läuft dieses Projekt auf enge Zusammenarbeit vor allem mit den Niederlanden hinaus, die zeitgleich ihre zwei LPDs der Rotterdam-Klasse ersetzen wollen. Entsprechende Kontakte befinden sich in fortgeschrittenem Stadium.

Landungsschiff "Albion", Foto: Michael Nitz

Landungsschiff "Albion", Foto: Michael Nitz

Docklandungsschiff "Mounts Bay" Foto: Royal Navy / Crown Copyright

Docklandungsschiff "Mounts Bay", Foto: Royal Navy / Crown Copyright

Die MRSS sollen ab 2030 recht zügig die zwei LPDs "Albion" und "Bulwark", die drei LSDs (Landing Ship Dock, Royal Fleet Auxiliary Service) "Mounts Bay", "Cardigan Bay" und "Lyme Bay", sowie das Unterstützungs-Schiff "Argus" ablösen. Drei völlig unterschiedliche operative Aufgaben treffen hier zusammen: Die LPDs agieren als wesentliche Plattform für den amphibischen Angriff der ersten Welle mit Truppen und anschließend als Kommandozentrale, die LSDs der Bay-Klasse landen die Folgetruppen an und sichern den Brückenkopf (sind aber auch als Mutterschiff bei Minenabwehreinsätzen gefragt) und "Argus" als Trainingsplattform für Flugoperationen dient der Nachversorgung und der Erstaufnahme von Verletzten (Lazarettschiff). Alle diese Aufgaben durch einen Schiffstyp abdecken zu wollen, das wird sportlich! Wie so ein Schiff aussehen könnte, beschreibt der ELLIDA-MRSS-Konzeptentwurf des britischen Unternehmens BMT.

1 Kommentar

  1. Das entspricht dem Trend bei modernen Unterstützungsschiffen. Sie können mit verschiedenartigen Untersystemen ausgestattet werden wie etwa
    – Hubschrauber
    – UAV
    – Landungsboote
    – Kampfboote (mit oder ohne Crew)
    – Minenabwehrdrohnen
    – Lazarettcontainer.
    Insofern sind solche Schiffe sehr viel mehr als nur einfache Landungsfahrzeuge. Mit kleinen Kampfbooten und UAV können sie sehr wirksam kämpfen, und mit entsprechenden Drohnen sind sie in der Lage, aufzuklären oder Minen abzuwehren.
    Die Kapazität für schwimmende Systeme hängt davon ab, ob die Schiffe ein Welldeck (Dock) erhalten. Es gibt einen Entwurf mit und einen ohne ein solches Dock. Die Alternative ist eine Heckrampe, die jedoch nur für kleinere und spezifisch dafür ausgelegte Boote geeignet ist. Insofern ist diese Alternative deutlich weniger leistungsfähig.

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