An vergangenen Wochenende war "Tag der Seefahrer".
Wie immer waren weltweit Tausende Schiffe auf den Weltmeeren. An Bord die Güter, die wir für das tägliche Leben benötigen. Vielmehr das, was wir als notwendig erachten. Angefangen von Lebensmitteln und Früchten, die in Kühlcontainern auf dem Weg nach Deutschland reifen, bis hin zu Luxusgegenständen. Die moderne Handelsschifffahrt setzt zunehmend Containerschiffe in Größenordnungen von mehr als 10.000 Containern je Schiff ein. Je nach femininer oder maskuliner Betrachtungsweise fasst ein 40 Fuß-Container ungefähr 12.000 Schuhkartons oder etwa 650 Fässer Bier.
Im Vergleich zur militärischen Seefahrt ist die Besatzung mit 22 Seeleuten klein und international besetzt. Bei großen deutschen Reedereien sind außer dem Kapitän, dem Ersten Offizier und dem leitenden Ingenieur kaum noch deutsche Seeleute an Bord. Spitzname der drei: die Eisheiligen. Deutschland hat den Ruf von exzellent ausgebildeten nautischen Offizierinnen und Offizieren, weshalb Vorgaben von Versicherungen entstehen, dass deutsche Patentinhaber die Schiffe führen.
Zeiten der Seefahrerromantik mit langen Liegezeiten, Sightseeing und abenteuerlichen Erlebnissen fern der Heimat sind lange vorbei. Stattdessen Termindruck mit Hafenaufenthalten von wenigen Stunden. Lange Abwesenheiten, je nach Kontrakt von sechs bis neun Monate für Seeleute. Time is money. Die einzelnen Hafenaufenthalte sind minutiös durchgetaktet. Es bleibt wenig Freizeit. Die Auswirkungen von Verspätungen wurden 2021 deutlich. Das Containerschiff EVER GIVEN verzögerte durch die Havarie im Suez-Kanal den Zugang zum Mittelmeer. Die Auswirkungen waren bis in den deutschen Binnenmarkt spürbar.
Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation, IMO, lenkt jedes Jahr am 25. Juni das Augenmerk auf die Belange der Seefahrer und ihre harte und entbehrungsreiche Arbeit weltweit. In diesem Jahr steht die Stärkung der Frauen in der maritimen Gemeinschaft im Mittelpunkt des Jahrestags. In einigen Seemannsmissionen in Deutschland ist der „Day of the seafarer“ Anlass, um mit Veranstaltungen auf das entbehrungsreiche Leben der Seeleute aufmerksam zu machen.
marineforum wünscht den weltweit auf See befindlichen Seeleuten nicht nur am „Day of the seafarer“ stets eine glückliche Heimkehr.
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