Kiellegung K130 Boot 10

Kiellegung K130 Boot 10

Letzte Korvette für die Deutsche Marine?

Kiellegung K130 Boot 10_Vertreter des BAAINBw und der Deutschen Marine

Am 15. März 2022, wurde Baunummer 10 der Braunschweig-Klasse in Wolgast auf Kiel gelegt. Die zukünftige „Lübeck“ ist die vorerst letzte (?) Einheit des zweiten Loses der Klasse 130 für die Deutsche Marine. Die Korvetten 6 bis 8 befinden sich, ausweislich des aktuellen Rüstungsberichts, in der Ausrüstung in Hamburg. Baunummer 9, die Korvette "Augsburg", ist noch in der Fertigungsphase. Schiffbaulich befinden sich die Boote im Terminplan. Die Auslieferung der ersten des 2. Loses, Korvette „Köln“ (F265), wird in 2023 erwartet, neun Monate später als bei der Auftragserteilung im September 2017 vorgesehen. Bis 2025 soll der Zulauf aller Schiffe beendet sein. Ursächlich für die gegenüber anderen Rüstungsprojekten vergleichsweise geringe Verzögerung ist u.a. ein vom Auftraggeber geforderter zwölfmonatige „Design-Freeze“ für das Einsatzsystem. Damit soll die Auslieferung der Boote und des Einsatz-/Betriebsunterstützungszentrums mit vollen Funktionalitäten des Einsatzsystems erreicht werden. Ein Lieferverzug der beiden ersten Einheiten „Köln“ und „Emden“ wurde in Kauf genommen.

Am 12. September 2017 hatte das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) den Bauauftrag für das zweite Los der Korvetten K130 erteilt. Das Bundeshaushaltsgesetz 2021 weist eine Summe von 2,273 Milliarden Euro für die Beschaffung des zweiten Loses der Korvette Klasse 130 aus. Aktuell liegt das Projekt dreizehn Prozent (311 Millionen Euro) über der Veranschlagung.

Die ersten fünf Einheiten der Braunschweig-Klasse befinden sich seit 2008 im Dienst und werden bei internationalen Bündniseinsätzen, etwa im Rahmen der UN-Mission im Libanon (UNIFIL), eingesetzt. Zurzeit verstärkt die Korvette "Erfurt" die Standing Naval Maritime Group 1 der NATO in ihren Aufgaben im Nordflankenraum. Sie wurde infolge der aktuellen Entwicklungen vom ursprünglich vorgesehen Einsatz vor der Küste der Levante in Richtung Norwegensee umgeroutet.

Erweiterung des zweiten Loses?

Im Mai 2020 überraschte der damalige CDU-Obmann im Verteidigungsausschuss des Bundestages Ingo Gädechens mit dem Vorschlag, ein weiteres Los von fünf Korvetten K130 zu beschaffen. Der Abgeordnete verheiratete die operativen Gründe der Marine mit einem zu Beginn der Coronapandemie verbreiteten Streben, Anreize für die  Wirtschaft zu liefern, im Falle Gädechens für den Werftstandort Norddeutschland. Die Neubauten sollen die Einheiten des ersten Loses ersetzen, die beim Zulauf des dritten Loses eine Lebensdauer von 20 Jahren und mehr hätten. Ihre Modernisierung würde annähernd auf Neubauten hinauslaufende Kosten verursachen. Durch ihre Veräußerung könnten Anteile der Beschaffungskosten kompensiert werden.

Eine Richtungsentscheidung zur Ergänzungsbeschaffung von weiteren fünf Korvetten (Baunummern 11-15) wurde bisher als nicht finanzierbar verworfen. Sie könnte die Einsatzverfügbarkeit bei Erfüllung der nationalen Ambition von insgesamt zehn Korvetten erhöhen. Im Lichte der anstehenden Entscheidung zum Finanzplan 2022 – 2026 sowie im Rahmen des von Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigten  Sondervermögens Bundeswehr könnten diese Überlegungen neuen Schub erhalten.

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2 Kommentare

  1. Diese Korvetten sind eher Kanonenboote für Polizeiaufgaben als vielseitig einsetzbare kleine Kampfschiffe; die Defizite ihrer Bewaffnung sind hinänglich bekannt. Unter dem Aspekt der LV/BV ein weiteres Los zu beschaffen, erscheint den Grundsätzen der Zeckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit nicht zu entsprechen. Jedenfalls haben auch deutsche Werften wesentlich modernere, zweckmäßig bewaffnete Modelle im Angebot, zu denen man schwenken sollte.

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    • Stimmt, aber sie bekommen wenigstens eine gute EW- Anlage.

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