Entwurf der Avante 1800 Korvette/OPV von Navantia aus 2014 für Katar. Grafik: Navantia

Entwurf der Avante 1800 Korvette/OPV von Navantia aus 2014 für Katar. Grafik: Navantia

Marokko vertragseinig mit Spanien über neue Korvette

Schon lange Jahre brütet man in der Königlich Marokkanischen Marine über der Frage zur Ergänzung des Flottenbestandes durch neue Küstenwachboote. Wunschobjekt wäre ein OPV 90 des Avante1800-Entwurfs von Navantia in Spanien - also etwas kleiner als die Avante2200 wie gerade für Saudi-Arabien ausgeliefert (Al Jubail-Klasse), aber eben auch größer als die Avante1400 (OPV 80) wie vor einigen Jahren schon gebaut für Venezuela und andere. Auch die Wahl von Navantia macht Sinn, liegt die Werft doch unmittelbar vor den Toren Marokkos auf der Gegenküste der Meerenge von Gibraltar. Wenn da nur nicht die Differenzen mit Spanien wären wegen der humanitären Hilfe für die Polisario im Osten der Westsahara (ein bis 1975 spanisch kontrolliertes Gebiet, das Marokko für sich beansprucht und großflächig annektiert hat) und die Querelen um die Migranten vor den Zäunen der spanischen Enklaven Ceuta und Melilla auf dem nordafrikanischen Küstenstreifen.

Neues Fenster

Nun hat sich nach drei Jahren der Verhandlungen - mal mehr, mal weniger - ein Fenster relativer Beruhigung geöffnet und die Gespräche zum Abschluss und zur Unterschrift kommen lassen, wie das spanische Präsidialbüro verlauten ließ. Das Modell mit 90 Metern Länge und 1.900 Tonnen Verdrängung wurde bereits 2014 in Katar angeboten, aber der Kauf von vier Einheiten realisierte sich dann doch nicht. Nun soll es in einfacher Ausfertigung für die Sicherheit im gemeinsamen Seegebiet der Straße von Gibraltar auf Kiel gelegt werden. Die vorgesehene Bewaffnung umfasst eine 76mm Kanone auf dem Vorschiff, dahinter ein Senkrechtstartsilo und zwei Vierfachstarter für Antischiffs-FK sowie ein CIWS auf dem NH-90-Hangar bei einer Besatzungsstärke von 46. Zählt man die Teile zusammen, ergibt sich eine komplette Korvette! Auch über die Bezahlung der 130 Mio. Euro ist man sich handelseinig geworden: Der spanische Staat bewilligte ein Darlehen von 90 Mio. Euro. Man versteht sich also wieder - bis zum nächsten Eklat. 

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert