Die panamaische Schifffahrtsbehörde (PMA) hat 107 Schiffe aus ihrem Register gestrichen, weil sie gegen internationale Sanktionen verstoßen haben. Bei weiteren 18 Schiffen ist die Streichung aus dem Register in Vorbereitung. Der jetzige Schritt ist Teil eines konsequenten Vorgehens Panamas gegen die Umgehung von Regeln und Sanktionen.

Insbesondere nach der Umsetzung eines im vergangenen Oktober erlassenen Exekutivdekrets wurde die PMA ermächtigt, Schiffsregistrierungen sofort zu annullieren, wenn Schiffe oder ihre Eigner auf internationalen Sanktionslisten erscheinen. Diese Maßnahme stelle sicher, dass kein Schiff und kein Reeder, der mit illegalen Aktivitäten in Verbindung gebracht werde, unter panamaischer Flagge fahren kann, so die Behörde.

Zur Stärkung der PMA hat Panama mehrere wichtige Initiativen ergriffen. Das neue Anmeldeverfahren stellt eine erhebliche Verbesserung gegenüber den früheren Verfahren dar, die etwa drei Monate in Anspruch nahmen. Im September 2024 führte die Behörde den "Panama Flag Precheck Process" ein, um die Sorgfaltspflichten für neue Registrierungen zu verbessern. Zudem ist das Land dem ‚Registry Information Sharing Compact‘ (RISC) beigetreten. Damit soll verhindert werden, dass Schiffe „Registry-Hopping“ betreiben, um Sanktionen zu entgehen.

Mit Blick auf die Zukunft wird die nationale Gesetzgebung auf Schwachstellen überprüft. Damit sollen die Überwachungsmechanismen gestärkt und die Einhaltung internationaler Konventionen gewährleistet werden. Und eine verbesserte Vorregistrierungsanalyse umfasst sowohl technische Kriterien als auch gründliche Bewertungen des Hintergrunds der Schiffseigner und -betreiber. Darüber hinaus hat die PMA Risikobewertungen eingeführt, um mit Hilfe datentechnischer Unterstützung mögliche Verbindungen zu früheren illegalen Aktivitäten erkennen zu können.

Panama hat mit mehr als 8.700 Schiffen, die etwa 15 % der Tonnage der Welthandelsflotte ausmachen, zahlenmäßig das größte Schiffsregister der Welt. Die jüngsten Maßnahmen zielen speziell auf Schiffe, die im Zusammenhang mit illegalen Aktivitäten und den Sanktionen gegen Russland stehen. Mit dem durchsetzen dieser Maßnahmen zeige Panama sein Engagement für Transparenz und Sicherheit und bekräftige den Kampf gegen den Missbrauch seiner Flagge, so die PMA.

Panama bemüht sich seit geraumer Zeit, das Image des „Billigflaggenstaates“ ohne funktionierende Kontrollmechanismen los zu werden; marineforum.online/ berichtete bereits im Dezember 2024 über derartige Streichungen aus dem Flaggenregister.

kdk, gCaptain