Presseinformation Fachkonferenz / Parlamentarischer Abend – Deutscher Nautischer Verein in Berlin

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22. Mai 2023 | Headlines, News, Schifffahrt | 0 Kommentare

Die Schifffahrt ist eine der wichtigsten Branchen für den Wirtschafts- und Logistikstandort Deutschland. Doch ein Sturm ist über der Branche aufgegzogen, sie leidet unter einem eklatanten Nachwuchsmangel, wie gestern im Rahmen einer hochrangig besetzten Fachkonferenz in Berlin deutlich wurde.

Neben den sehr vielfältigen Initiativen aus der Schifffahrt selbst, ist auch die Politik gefordert, dem gefährlichen Trend entgegenzuwirken, wenn Deutschland auch zukünftig ein wichtiger Schifffahrtsstandort bleiben soll, der im internationalen Wettbewerb vom umfangreichen Know-how der vielen Tausend Mitarbeitern profitiert. Das Schlüsselwort: Sekundärmarkt. Die große Bedeutung des nautisch-technischen Know-hows für weitere Berufsbilder wird generell noch immer viel zu selten erkannt.

“Es braucht eine konzertierte Aktion aller maritimen Stakeholder, unterstützt durch die Länder, unter der Moderation des Bundes mit einem klaren Bekenntnis zur dauerhaften Sicherung der maritimen Ausbildung und Beschäftigung in Deutschland” sagt der Vorsitzende des Deutschen Nautischen Vereins, Kapitän Christian Suhr.

Die Schifffahrt bietet jungen Menschen vielfältige berufliche Perspektiven: an Bord und an Land in den Reedereien, in der maritimen Wirtschaft, in der Schifffahrtsverwaltung und nicht zuletzt in Ministerien, Verbänden und Organisationen. Dennoch scheint diese Attraktivität jungen Menschen noch in großen Teilen unbekannt zu sein, denn es fehlt an Nachwuchs.

Um einem drohenden Wissenverlust  und einer Schwächung des maritimen Standort in Deutschland entgegen zu wirken hatten der Deutsche Nautische Verein und der Verband Deutscher Reeder zu einer Fachtagung über die “Herausforderungen für den primären und sekundären maritimen Arbeitsmarkt“ in der Landesvertretung der Freien und Hansestadt Hamburg in Berlin eingeladen.

Während der Konferenz wurde der aktuelle Stand der Ausbildungsmöglichkeiten kritisch betrachtet, die maritimen Perspektiven aufgezeigt und Lösungswege vorgestellt, um junge Menschen für maritime Berufe zu begeistern.

Einige der Diskussionspunkte waren:
-        Der Wettbewerb um junge Talente wird in allen Branchen immer härter. So ist die hochwertige nautisch-technische und duale Berufsausbildung am Standort unbedingt dauerhaft zu sichern und kontinuierlich den technologischen Entwicklungen anzupassen. Dazu ist es notwendig, zukünftig deutlich schneller und unbürokratischer auf die neuen Anforderungen der maritimen Berufsbilder einzugehen. Der Dialog zwischen Behörden, Ausbildungseinrichtungen und der Industrie muss deutlich intensiviert werden. Es ist weiter zu prüfen, inwieweit die deutsche Flagge einen positiven Einfluss auf die Gesamtentwicklung haben könnte.

-        Die Seefahrt bietet ein vielfältiges Berufsfeld mit großen Entwicklungsperspektiven sowie bei einem Wechsel in den maritimen Sekundärmarkt. Die umfangreichen Erfahrungen an Bord sind die Grundlagen, um sich zu Experten weiterzuentwickeln. Sie sind damit prädestiniert für die vielfältigen Angebote des maritimen Arbeitsmarktes, wie bei Reedereien, Lotsen, Verwaltungen, maritimen Ausbildungeinrichtungen, Klassifikationsgesellschaften, Versicherungen, maritimen Zulieferern, Werften, der Hafenwirtschaft und den Vollzugsorganen des Bundes und der Länder. Das gleiche gilt auch für die kaufmännisch ausgebildeteten Mitarbeiter.

-        Die erfolgreichen Herangehensweisen unserer europäischen Nachbarländer machen deutlich, dass nur eine gemeinsame Ausrichtung der gesamten maritimen Branche zum Erfolg führt. Wir brauchen das maritime Know-how, um auch zukünftig als starker, wettbewerbsfähiger maritimer Standort in der Welt wahrgenommen zu werden. Damit wir dies erhalten, bedarf es einer deutlich besseren Einbindung der gesamten maritimen Branche.

“Wir brauchen das maritime Know-how, um auch zukünftig als starker, wettbewerbsfähiger maritimer Standort in der Welt wahrgenommen zu werden.”, sagte Holger Jäde, Referent für Ausbildung beim Verband Deutscher Reeder.  “Damit wir dies erhalten, bedarf es einer besseren Einbindung im Maritimen Bündnis und einer deutlichen Platzierung im Rahmen der Nationalen Maritimen Konferenz. “

Diese zentrale Anliegen der Veranstalter fand einen fraktionsübergreifenden Konsens der anwesenden Vertreter des Bundestages beim anschließenden parlamentatrischen Abend in der Landesvertretung Hamburgs.

Achtung, wir sind umgezogen!

Ab dem 1. April ist die DNV-Geschäftsstelle unter folgender Adresse zu erreichen:

Palmaille 29

22767 Hamburg

Tel: +49 40 36 93 95 24

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