Forschungsfabrik Wasserstoff MV. Bild: FI-IGP

Forschungsfabrik Wasserstoff MV. Bild: FI-IGP

Rostock: Fraunhofer Institut eröffnet Forschungsstandort für Schiffsmotoren

Das Fraunhofer Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik (Fraunhofer IGP) forscht künftig auf dem früheren Gelände des Motorenherstellers Caterpillar in Warnemünde. Die Forscherinnen und Forscher des im Mai 2024 neu eröffneten Anwendungszentrums Wasserstoff gehen der Frage nach, wie klimaschädliche Emissionen im Schiffsverkehr reduziert und Schiffe als Transportmittel noch nachhaltiger gemacht werden können.

Prüfstandmotor. Bild: FI-IGP

Prüfstandmotor. Bild: FI-IGP

Die Neptun Werft hatte das Areal im vergangenen Jahr gekauft und nun ein Teil an das Institut vermietet. Die frühere Konstruktionshalle teilt sich das Institut mit der Neptun Werft, die ihren Bereich künftig für den Schiffbau nutzen und auch die Dienste des Fraunhofer IPG in Anspruch nehmen will. Dabei geht es vorrangig um die Entwicklung neuer Schiffs-Tanksysteme für alternative Kraftstoffe.

Der Schwerpunkt der Fraunhofer IGP Forschung liegt in der Umrüstung von Schiffsmotoren, so dass diese mit alternativen PtX-Kraftstoffen betrieben werden können, zum Beispiel mit Ammoniak und Methanol. Power-to-X sind strombasierte Kraftstoffe und bezeichnet die Umwandlung von grünem, emissionsfrei hergestelltem Strom in andere speicherbare Energieformen wie Wasserstoff, Methan oder synthetische Kraftstoffe.

Schematischer Ablauf der Wasserstofferzeugung und -nutzung. Bild: FI-IGP

Schematischer Ablauf der Wasserstofferzeugung und -nutzung. Bild: FI-IGP

Mit dem Rückzug von Caterpillar aus Rostock habe sich eine einzigartige Chance ergeben, so der Projektleiter der Forschungsfabrik Wasserstoff MV, zu dem auch das Anwendungszentrum Wasserstoff gehört. Ursprünglich wollte das Fraunhofer IGP auf einer städtischen Fläche neu bauen - inklusive neuer Motorenprüfstände. Nun konnte das Institut zwei große und intakte Prüfstände übernehmen und erfolgreich in das Anwendungszentrum Wasserstoff integrieren. Mit diesem Großmotorenprüffeld können geeignete Motoren für den nachhaltigen industriellen Einsatz von PtX-Kraftstoffen, insbesondere in der maritimen Anwendung, entwickelt und getestet werden. Schon jetzt habe man zahlreiche Aufträge aus der Industrie, auch vom Motorenhersteller Caterpillar (Marke MWM).

Als Nachbar zum Marinearsenal Warnowwerft ergeben sich hier möglicherweise auch Anknüpfungspunkte für eine zukünftige Zusammenarbeit zur Umrüstung der Bestandsflotte der Deutschen Marine.

kdk

Quelle: ndr

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