Russische Fregatte "Admiral Essen", Start Marschflugkörper Kalibr. Foto: MoD Rus

Russische Fregatte "Admiral Essen", Start Marschflugkörper Kalibr. Foto: MoD Rus

Russland: Fregatte schießt ukrainische Drohne ab

Das russische Verteidigungsministerium gab gestern bekannt (12. April 2022), dass die Fregatte „Admiral Essen“ der Grigorovich-Klasse (Projekt 11356) eine ukrainische Drohne des Typs „Bayraktar“ mit ihren Flugabwehr-Raketen „Shtil“ vor der Westküste der Insel Krim abgeschossen habe.

Die navalisierte SA-N-7C/Gollum gehört zur Familie der Buk-Luftabwehr-FK mittlerer Reichweite der russischen Streitkräfte. Sie ist in 12er-Vertikalsilos auf den neueren Einheiten der russischen Marine eingerüstet.

Fregatten der Schwarzmeer-Flotte

Die vier bisher gebauten Grigorovich-Fregatten (geplant waren sechs) wurden von 2010 bis 2018 auf der Yantar-Werft in Kaliningrad (Königsberg) in der russischen Exklave zwischen Litauen und Polen gebaut und ausgerüstet. Der Bau der Fregatten hatte gewisse Verzögerungen hinnehmen müssen, weil die vorgesehenen ukrainischen Gasturbinen nicht zeitgerecht geliefert werden konnten (Ironie des Schicksals!). Der Schiffstyp wird ausschließlich bei der Schwarzmeer-Flotte gefahren.

Russia Claims: Missile Shtil shot down Ukrainian Bayraktar TB2 near Crimea

UAV Bayraktar

UCAV Bayraktar-TB2 aus türkischer Produktion. Foto: Baykar

Bayraktar ist ein nicht sehr schnell fliegendes, aber erfolgreiches und preisgünstiges UAV (unmanned aerial vehicle) aus türkischer Produktion. Die Ukraine soll bis zu 20 dieser Drohnen kurz vor Beginn der Kampfhandlungen vertraglich erworben haben. Die russische Seite reklamiert bereits zwei Abschüsse dieser Drohne für sich, musste aber wohl unzählige erfolgreiche Schläge der ukrainischen Seite hinnehmen. Einer dieser Drohnen wird auch der Angriff auf den Landungsschiff-Verband in Berdjansk und das Zerstören des Alligator-Landungsschiffes Saratow an der dortigen Pier zugeordnet.

Kalibr-Marschflugkörper - Salvenschuss

Bereits wenige Tage nach Kriegsbeginn hatte das russische Verteidigungsministerium die Videosequenz eine Vierfach-Starts von Kalibr Landziel-Marschflugkörpern auf Servern bereitgestellt, die hier nicht mehr erreichbar sind. Trotzdem ist diese Sequenz unter dem angeführten Link über einen dominikanischen Nachrichtenkanal sichtbar.

Russisches Kleinkampfschiff Buyan-M, Start eines Kalibr-Marschflugkörpers. Foto: Russische Marine

Kleine Kampfkorvetten der Schwarzmeer-Flotte

Bei der Plattform handelt es sich der Silhouette nach um eine Buyan-M-Korvette (Projekt 21631), die ebenfalls mit vier Einheiten (von 12 gebauten) zur Schwarzmeer-Flotte der Marine der Russischen Föderation zugeordnet sind. Sie sind wie die Grigorovich-Fregatten mit einem 8-fach-Startsilo für Marschflugkörper des Typs SS-N-30/Sagaris (NATO) bzw. 3M14/Kalibr (russ.) mit Reichweiten bis zu 1.350 Seemeilen (2.600 km) ausgerüstet. Der FK ist knapp 9 Meter lang, wiegt bis zu 2,3 Tonnen und erreicht eine Marschgeschwindigkeit von Mach 0,8. Der Gefechtskopf trägt eine ca. 450 Kg Hx-Ladung (Splitter-/Streumunition), kann aber auch nuklear bestückt werden.

Wo ist die russische Marine?

Zur Zeit geht man davon aus, dass sich die russischen Einheiten seewärts der ukrainischen Küste außerhalb artilleristischer Reichweiten so aufgestellt haben, dass sie eventuellen Frachtverkehr von und nach ukrainischen Häfen wirkungsvoll unterbinden können. Von diesen Positionen aus können sie nach Bedarf sowohl Landzielangriffe mit Marschflugkörpern durchführen, wie auch auf geeignete Zeitpunkte für amphibische Operationen bzw. deren küstennahe Unterstützung abwarten.

Kaliber-Salve von kleiner Kampfkorvette

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