Die russische Schiffbauindustrie bekommt die Auswirkungen der westlichen Sanktionen nun deutlicher zu spüren. Jüngsten Berichten zufolge wurde ein Großauftrag für dringend benötigte Eisbrecher storniert.
Russische Medien berichten, dass der staatliche Hafenbetreiber Rosmorport einen Auftrag an eine russische Werft über zwei Eisbrecher im Wert von über 171 Millionen Euro storniert habe. Sie waren im Juli 2021, vor dem Einmarsch in die Ukraine, bestellt worden und sollten ursprünglich bereits 2024 abgeliefert werden. Als Grund erst für die Verschiebung des Liefertermins auf Dezember 2026 und nunmehr für die Stornierung des gesamten Auftrags werden die Sanktionen genannt, da wichtige Ausrüstung aus dem Westen nicht mehr zu beziehen sei.
Der Auftrag beinhaltete zwei 95 Meter lange Eisbrecher, die bis zu 1,5 Meter dickes Eis durchfahren können. Das Design enthielt einen Dual-Fuel-Antrieb mit LNG, sowie einen finnischen Wärtsilä-Generator und Azipods (Ruderpropeller) aus Frankreich, die beide unter die Sanktionen fallen.
Russland streitet die Auswirkungen der Sanktionen offiziell ab und erklärt, dass es interne Kapazitäten aufbaut, um die sanktionsbedingten Lücken bei der Ausrüstung zu schließen.
Wir werden möglicherweise bald erfahren, ob der russische dem amerikanischen Präsidenten beim Treffen am 15. August in Alaska einen Hinweis gegeben hat, bei Lockerung der Sanktionen im Gegenzug zu einem Abweichen von den Maximalforderungen im Ukraine-Krieg bereit zu sein.
kdk, Maritime Executive
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