Grafische Darstellung der neuen FFG(X) Multimissions-Fregatte der Constellation-Klasse. Grafik: Fincantieri

Grafische Darstellung der neuen FFG(X) Multimissions-Fregatte der Constellation-Klasse. Grafik: Fincantieri

US Navy: Dritte Constellation-Fregatte unter Vertrag bei Marinette

Im Juli 2017 kündigte die U.S. Navy im Department of Defense die Ausschreibung für das FFG(X)-Fregattenprojekt mit zwanzig Einheiten an. Die FFG(X) sollte die Nachfolgerin werden für das Küstenkampfschiff (Littoral Combat Ship, LCS, Independence- und Freedom-Klassen), das gerade wegen seiner komplexen, teuren und anfälligen Mudularität nicht ganz den Erwartungen der Navy entsprach. Sie wählte weltweit fünf Schiffbauer aus, die gebeten wurden, ihre Entwürfe für die vorgesehene FFG(X) Lenkflugkörperfregatte einzureichen. In den USA sind im Beschaffungsprozess die Entwurfsauswahl und der Zuschlag für einen einzelschiffsweisen Bauauftrag voneinander getrennt. Im April 2020 wurde dann bekannt gegeben, dass Fincantieri Marinette Marine (Italien) den Zuschlag erhalten hatte für ein Design, das auf der französisch-italienischen FREMM (frégate multimission) aufbaute. Dieser Schiffbauer hatte für die Fregatten Ausbaupotenzial und Leistungsreserven vorgesehen, damit sie während ihrer gesamten Lebensdauer entwickungsfähig bleiben, sollte neue Ausrüstung in Betrieb genommen werden.

Amerikanisierung

Selbst wenn das Design französisch-italienischen Ursprungs ist, so haben die Navy und die Marineentwickler Gibbs & Cox umfangreiche Überarbeitungen an den Plänen vorgenommen, um an Bord auch bis in die letzten Ecken amerikanischen Standards gerecht zu werden. Das Projekt wurde später in FFG 62-Programm bzw. Constellation-Klasse umbenannt, nachdem das Typschiff benannt worden war.

Zum Schiffstyp

Mit einer geschätzten Verdrängung von etwa 6.700 Tonnen (7.300 short tons, US-Maß) bei voller Beladung werden die „Connies“, wie sie jetzt schon mit Spitznamen genannt werden, ab 2027 mit einer Besatzung von etwa 200 zur See fahren. Sie sollen über eine Variante des AN/SPY-6-Radars verfügen, wie es auch auf dem 3. Los der FK-Zerstörer der Arleigh Burke-Klasse Flight III eingerüstet wird. Dazu kommen das Aegis Führungs- und Waffenleitsystem (Baseline 10) und ein vertikales Startsilo mit 32 Zellen für die Flugzielbekämpfung sowie Starbehälter für 16 Seezielflugkörper Naval Strike Missile.

Grafische Darstellung der neuen FFG(X) Multimissions-Fregatte der Constellation-Klasse. Grafik: Fincantieri

Erste Aufträge

Im vergangenen Jahr erhielt die Marinette Marine Corporation in Marinette, Wisconsin, auch den Auftrag zum Bau der ersten Fregatte, der zukünftigen USS Constellation (FFG 62). Die Werft im Besitz der italienischen Muttergesellschaft Fincantieri gewann den Auftrag gegen mehrere US-Konkurrenten, darunter Huntington Ingalls Industries, Austal USA, und ein Team von General Dynamics Bath Iron Works und Navantia (Spanien).

Auch der Auftrag für das zweite Schiff der Serie, die zukünftige USS Congress (FFG 63), ging an Marinette Marine.

Letzte Entwicklung

Mitte Juni hat das U.S. Naval Sea Systems Command (NAVSEA), Washington, D.C., für die Navy die weitere Option gezogen und Marinette Marine den Auftrag in Höhe von etwa 537 Mio. USD für die Detailkonstruktion, den Bau, die Leistung integrierter Unterstützung und Herstellung der digitalen Umgebung der dritten Lenkflugkörperfregatte der Constellation-Klasse, der zukünftigen USS Chesapeake (FFG 64) erteilt. Die Arbeiten sollen bis August 2028 abgeschlossen sein.

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