Zum wiederholten Mal hat die US-Marine einen Zerstörer in die Gewässer rund um die Paracel-Inseln geschickt. Damit unterstreichen die Vereinigten Staaten das Recht auf freie Durchfahrt in diesen umstrittenen Gewässern. Die Paracel-Inseln liegen im Chinesischen Meer, rund 350 Kilometer östlich der vietnamesischen Küste. Sowohl China als auch Vietnam und Taiwan sehen die winzigen Inseln als Teil ihres Staatsgebiet und fordern von Schiffen, die diese Gewässer durchfahren wollen, vorab entweder eine Benachrichtigung oder die Einholung einer Genehmigung. Nach Angaben der US Navy hat die USS Benfold bewusst diese Forderungen nicht beachtet, um ein Zeichen für das Recht auf freie Durchfahrt zu setzen. Immer wieder durchqueren einzelne Schiffe der US Navy, aber auch anderer Marinen, mit dieser Absicht die Gewässer im Südchinesischen Meer. Die Freedom of Navigation Operations (FONOPs) werden mit derselben Regelmäßigkeit insbesondere von China verurteilt. So geschah es auch diesmal. Ein Sprecher des chinesischen Militärs erklärte, dass Einheiten von Marine und Luftwaffe des PLA Southern Theater Command den US-Zerstörer verfolgt und überwacht hatten. Auch sei das Schiff zum Verlassen der Gewässer aufgefordert worden. Gleichzeitig unterstrich er, dass es sich um rechtmäßiges Territorium Chinas handele und das US-Militär mit seiner Aktion die Sicherheit und den Frieden in der Region gefährdet hätten. Amerika sei ermahnt worden, die Provokationen einzustellen, sonst hätte das Land die Konsequenzen zu tragen.
Die eingesetzte USS Benfold ist ein Schiff der Arleigh-Burke-Klasse und wurde 1996 in Dienst gestellt. Heimathafen des zur 7. US-Flotte gehörenden Zerstörers ist der japanische Hafen Yokosuka. Das 154 Meter lange Kriegsschiff verdrängt maximal rund 9000 Tonnen. Bewaffnet ist es mit Tomahawk-Marschflugkörpern und SM-2, die aus zwei Mk41-Startern mit 29 und 61 Zellen verschossen werden können. Hinzu kommen Harpoon-FKs und eine 127-Millimeter-Kanone.
Text: mb; Foto: US Navy
0 Kommentare