Selfie mit China-Ballon aus dem Cockpit eines U-2 Aufklärungs- und Überwachungs-Flugzeuges. Foto: US-DoD

Selfie mit China-Ballon aus dem Cockpit eines U-2 Aufklärungs- und Überwachungs-Flugzeuges. Foto: US-DoD

USA: Selfie mit Ballon geht viral

Das amerikanische Verteidigungsministerium hat jetzt ein Foto veröffentlicht, das im Pentagon große Kreise gezogen haben soll. Es ist ein - offensichtlich offiziell willkommenes - Selfie aus dem Cockpit eines U-2 Aufklärungsflugzeuges beim Überflug des chinesischen Ballons.

Aufklärung

Gemacht wurde es bereits zu Anfang der Überquerung des nordamerikanischen Kontinents, als man mit entsprechend höhentauglichen Flugzeugen das Objekt auf 18.200 Metern (60.000 Fuß) aufklärte. Die einsitzigen Aufklärungs- und Überwachungs-Jets des gemeinsamen US-kanadischen NORAD (North American Aerospace Defense Command) bewegen sich üblicherweise in diesem Höhenband und darüber. Der Pilot trägt dazu einen Ganzkörper-Druckanzug, ähnlich wie Astronauten. Er identifizierte das Luftfahrzeug, unternahm aber keinen Abschuss über Land, weil aus dieser Höhe und bei unbekanntem Absturzverhalten des Objektes eine Gefährdung von Personen und Material am Boden nicht auszuschließen war. Schließlich hatte der Ballon mit anhängender Nutzlast die Ausmaße der Freiheitsstatue und die Nutzlast die Ausdehnung etwa eines normalen Passagierflugzeuges - keine Kleinigkeit!

Abschuss

Also wartete man ab, bis sich über See ein passendes Plätzchen anbot. Dort abgeschossen - in gewisser Weise ein Akt sowohl der Souveränität als auch der Demonstration - verteilten sich die Trümmerteile auf eine Fläche von einer Seemeile im Quadrat. Natürlich behinderten die Wetterlage und die unbekannten Materialien (Strahlung, Sprengstoff, Batterien) eine schnelle Bergung. Aber was man in den Wochen nach dem Aufschlag vom Meeresboden bergen konnte, soll ausreichend Aufschluss geben können über Fähigkeiten und Missionen des Ballons und seiner Nutzlast. Welche Informationen konnten in welcher Auflösung aufgenommen werden, wie wurden sie an Bord verarbeitet und auf welchen Wegen wurden sie weitergegeben - und wohin? Da China als "pretty smart adversary" bewertet wird, ist es von Wichtigkeit, zu wissen, auf welchem Stand sich die gegen die USA verwendete Technologie befindet. All das bleibt sicherlich unter ziemlich gutem Verschluss, aber man fragt sich natürlich, warum der Ballon nicht sich selbst zerstört hat, wenn man diese Informationen nicht preisgeben wollte - oder wollte man das - oder wollte man das Risiko eingehen zugunsten noch mehr Informationen? "Curiosity killed the cat", wie es so schön im Englischen heißt!

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