Ein internationales Forschungsteam des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) untersucht an Bord des Forschungseisbrechers „Polarstern“ Ursachen und Wechselwirkungen von schmelzendem Meereis im Nordpolarmeer.
Die „Polarstern“ startete am 2. Juli 2025 vom norwegischen Tromsø aus, um in den kommenden zwei Monaten Rückkopplungen zwischen Klimaerwärmung und Meereisrückgang im Arktischen Ozean zu analysieren. Im Fokus der Untersuchungen stehen die Unterschiede im Schmelzen verschiedener Meereistypen, die das vergangene, gegenwärtige und zukünftige arktische Meereis repräsentieren.
Einjähriges Meereis, das sich im vergangenen Winter gebildet hat, driftet häufig in der Meereisrandzone und wird voraussichtlich die Arktis der Zukunft dominieren. Zweijähriges Meereis, charakteristisch für die Gegenwart, treibt mit der Transpolardrift über die Polkappe, bevor es in der Framstraße zwischen Spitzbergen und dem Nordosten Grönlands schmelzen wird. Schließlich das mehrjährige Meereis, das jahrelang nördlich von Grönland und Kanada gedriftet ist und aus der sogenannten „letzten Eiszone“ nördlich von Grönland stammt und vor Jahrzehnten noch weit verbreitet war.

Installation einer Sensor-Boje in der Arktis. Bild: AWI / Folke Mehrtens
Mit der CONTRASTS genannten Expedition will das Team das Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Ozean, Atmosphäre und Meereis vertiefen, auch um mögliche zukünftige Entwicklungen besser einschätzen zu können. Das Forschungsteam erhofft sich genauere Erkenntnisse, welches Meereis die Schmelze im Sommer übersteht und welches nicht, und welche Folgen das hat.
Im Oktober soll die „Polarstern“ in ihren Heimathafen Bremerhaven zurückkehren.
Weitere Infos:
Die aktuelle Position der Polarstern lässt sich via live-Kamera verfolgen: https://awi.panomax.com/180
Zusätzlich zur Polarstern-App (https://follow-polarstern.awi.de/) gibt es eine interaktive CONTRASTS-Webseite mit live-Aufnahmen von der "Polarstern" und den drei Eiscamps: https://data.meereisportal.de/relaunch/contrasts.
kdk, AWI
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