Ab in die Arktis. Bild: AWI / Esther Horvath

Ab in die Arktis. Bild: AWI / Esther Horvath

Arktis – „Polarstern“ startet neue Expedition

4. Juli 2025 | Headlines, News, Technologie | 0 Kommentare

Ein internationales Forschungsteam des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) untersucht an Bord des Forschungseisbrechers „Polarstern“ Ursachen und Wechselwirkungen von schmelzendem Meereis im Nordpolarmeer.

Die „Polarstern“ startete am 2. Juli 2025 vom norwegischen Tromsø aus, um in den kommenden zwei Monaten Rückkopplungen zwischen Klimaerwärmung und Meereisrückgang im Arktischen Ozean zu analysieren. Im Fokus der Untersuchungen stehen die Unterschiede im Schmelzen verschiedener Meereistypen, die das vergangene, gegenwärtige und zukünftige arktische Meereis repräsentieren.

Einjähriges Meereis, das sich im vergangenen Winter gebildet hat, driftet häufig in der Meereisrandzone und wird voraussichtlich die Arktis der Zukunft dominieren. Zweijähriges Meereis, charakteristisch für die Gegenwart, treibt mit der Transpolardrift über die Polkappe, bevor es in der Framstraße zwischen Spitzbergen und dem Nordosten Grönlands schmelzen wird. Schließlich das mehrjährige Meereis, das jahrelang nördlich von Grönland und Kanada gedriftet ist und aus der sogenannten „letzten Eiszone“ nördlich von Grönland stammt und vor Jahrzehnten noch weit verbreitet war.

Scientists install buoys on an ice floe in the Central Arctic Ocean at the end of the MOSAiC leg 5 with RV Polarstern in September 2020. The buoys are working as an autonomous bio-physical observatory on sea ice and in the ocean. The observatory consisted, among other components, of an Acoustic Zooplankton and Fish Profiler (AZFP) measuring acoustic backscatter in the top 50 m of the ocean, a radiation station equipped with hyperspectral light sensors measuring irradiance at the ice underside between 350 and 920 nm25, and a CTD buoy to measure conductivity, temperature, and depth.<br />Forschende installieren am Ende von MOSAiC-Abschnitt 5 mit der Polarstern im September 2020 Bojen auf einer Eisscholle im zentralen Arktischen Ozean. Die Bojen messen als autonomes biophysikalisches Observatorium auf dem Meereis und im Ozean. Das Observatorium besteht unter anderem aus einem Acoustic Zooplankton and Fish Profiler (AZFP), der die akustische Rückstreuung in den oberen 50 m des Ozeans misst, einer Strahlungsstation mit hyperspektralen Lichtsensoren, die die Bestrahlungsstärke an der Eisunterseite zwischen 350 und 920 nm25 messen, und einer CTD-Boje für Messungen von Leitfähigkeit, Temperatur und Tiefe.

Installation einer Sensor-Boje in der Arktis. Bild: AWI / Folke Mehrtens

Mit der CONTRASTS genannten Expedition will das Team das Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Ozean, Atmosphäre und Meereis vertiefen, auch um mögliche zukünftige Entwicklungen besser einschätzen zu können. Das Forschungsteam erhofft sich genauere Erkenntnisse, welches Meereis die Schmelze im Sommer übersteht und welches nicht, und welche Folgen das hat.

Im Oktober soll die „Polarstern“ in ihren Heimathafen Bremerhaven zurückkehren.

Weitere Infos:

Die aktuelle Position der Polarstern lässt sich via live-Kamera verfolgen: https://awi.panomax.com/180

Zusätzlich zur Polarstern-App (https://follow-polarstern.awi.de/) gibt es eine interaktive CONTRASTS-Webseite mit live-Aufnahmen von der "Polarstern" und den drei Eiscamps: https://data.meereisportal.de/relaunch/contrasts.

kdk, AWI

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

de_DEGerman